Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Sanierung der Sporthalle ist bald abgeschlossen
Hallenboden wird zurzeit verlegt – Fliesenleger und Sanitärinstallateure sind am Werk
OBERTEURINGEN - Die Sanierung der Sporthalle geht ihrem Ende entgegen. Rund 2,5 Millionen Euro gibt die Gemeinde für die Erneuerung der mehr als 40 Jahre alten Halle aus. In der Woche nach Ostern haben die Arbeiten begonnen, jetzt ist das Ende absehbar. „Voraussichtlich Ende Oktober sind wir fertig,e“, sagt Ortsbaumeister Werner Wetzel.
Eigentlich wollte man die Halle schon im Lauf des September wieder in Betrieb nehmen, aber „nicht vorhersehbare Schäden“, unter anderem im Hallenboden, und Nachforderungen im Brandschutz, haben den Zeitplan durcheinandergebracht. Der Mehraufwand hat auch die Kosten in die Höhe getrieben. 1,9 Millionen Euro waren mal veranschlagt, 2,1 Millionen Euro ergab die Ausschreibung, am Ende dürfte man bei 2,5 Millionen Euro landen. Dafür bekommen die Teuringer Sportvereine, die Schule und andere Nutzer eine praktisch neue Halle.
Sechs Schichten Kunstharz
Während in den Umkleideräumen und in den Toiletten noch die Fliesenleger und Installateure am Werk sind, wird, abgeschirmt von Schmutz und Staub, ein Stockwerk tiefer der Hallenboden verlegt. Der Unterbau aus Gußasphalt, der wegen Feuchtigkeit teilweise erneuert werden musste, Verbundschaum und zwei Lagen Sperrholz liegt bereits.
Jetzt sind die Spezialisten für Sportböden aus Berlin gefragt. „Wir machen nichts anderes“, sagt Nico Hermann, der gestern die Trägermatten verlegte. 750 Quadratmeter misst die ganze Hallenfläche, dazu kommen rund 200 Quadratmeter an Nebenräumen. Aber die bekommen keinen Sportbelag. Hermann arbeitet für die Firma Becker Sport- und Freizeitanlagen, seinen Angaben zufolge Europas ältester Sportstättenbauer. Sie hat die europaweite Ausschreibung für die Erneuerung des Hallenbodens in Oberteuringen gewonnen.
Der Aufbau eines solchen Bodens ist komplex und die Verlegung zeitaufwendig. Die Trägermatten werden in 1,5 Meter breiten Bahnen zunächst auf den Sperrholzbelag geklebt. Auf diese Matten kommen dann sechs Schichten PU-Belag. Weit mehr als 100 Kübel dieses Polyurethan-Kunstharzes stehen in einem Nebenraum bereit. Sie aufzutragen verlangt Geschick und Erfahrung. Jede Schicht müsse sechs bis acht Stunden trocknen, sagt Hermann. Auf die oberste Schicht werden dann die Spielfeldmarkierungen aufgebracht. Der neue Belag werde bessere Eigenschaften haben als der alte, sagt Ortsbaumeiter Wetzel. Der alte Belag sei durchgehend punktelastisch gewesen, was bei Ballspielen nachteilig war. Jetzt sei der Belag vorwiegend flächenelastisch und nur die obere Schicht punktelastisch. Das verbessere das Ballsprungverhalten, ohne dass die Schutzfunktion leidet.
Allen Grund zum Feiern
Draußen werden bereits die ersten Gerüste abgebaut. Die wärmegedämmte Putzfassade ist fertig. Auch das Dach wurde komplett erneuert, samt Oberlichtern. Hier fehle aber noch der Sonnenschutz, sagt Wetzel. Die Elektriker beeilen sich, die Hallenbeleuchtung in Gang zu bringen, denn die Bodenleger aus Berlin wollen auch die Abendstunden nutzen. . Die LED-Leuchten sind jedenfalls bereits installiert.
Ob und wie die Wiedereröffnung gefeiert wird, steht noch nicht fest. Die Sport treibenden Vereine, die Schule und andere Gruppen, die die Halle nutzen, haben jedenfalls allen Grund, sich zu freuen und dankbar zu sein.