Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Langenargen dreht an der Parkscheibe
Verkehrsentwicklung: In einem Workshop am Montag geht es um das Thema „Parken“
LANGENARGEN - Wer öfters mal im Städtle etwas zu erledigen oder zu besorgen hat und dazu ein Auto benutzt, weiß genau, wie schwierig es ist, einen Parkplatz zu finden. Vor allem im Sommer, aber auch während der kälteren Jahreszeiten. Und das ist nur ein Punkt, um den es am kommenden Montag in einem Workshop zum Thema „Parken“ab 17 Uhr im Münzhof geht.
Um die 45 Anmeldungen hat Marcel Vieweger, der als Sachbearbeiter bei der Gemeinde Langenargen unter anderem für Straßenverkehrsangelegenheiten zuständig ist, für die öffentliche Veranstaltung entgegengenommen. Das sind ähnlich viele Teilnehmer wie beim Workshop zum Thema „Radverkehr“, bei dem die Langenargener vor etwa einer Woche mit ihren Ideen und Anregungen gefragt waren. Und fast genauso viele wie beim nächsten und letzten Workshop in der Reihe Verkehrsentwicklung zum Thema „Bahnunterführungen“, der am 26. Oktober ansteht. „Eine gute Zahl“, sagt Marcel Vieweger, mit der effektives Arbeiten möglich sei. Das habe sich schon auf der ersten Veranstaltung gezeigt, die nach drei Stunden mit einer Präsentation der erarbeiteten Ergebnisse zu Ende gegangen sei.
Tiefgarage aufwerten
Zum Hintergrund: Um in Langenargen verkehrstechnisch etwas zu bewegen, hat die Gemeinde für 50 000 Euro ein Gutachten erstellen lassen, das bei einer Bürgerversammlung im September 2015 vorgestellt worden ist. Zum Punkt „Stellplätze“sagte Dirk Koppenschläger von der beauftragten Brenner Ingenieursgesellschaft damals unter anderem: „Wir haben uns gewundert, dass begehrte Parkplätze wie die am Marktplatz kostenlos sind.“Für die Einwohner war wahrscheinlich noch viel verwunderlicher, dass der DLRG-Parkplatz an Spitzentagen zu 133 Prozent, der Auffangparkplatz zu 102 Prozent und die Parkplätze im Kernbereich zu 164 Prozent ausgelastet sind. Die Erklärung: Es wird neben den Parkbuchten kreuz und quer geparkt.
Die Tiefgarage beim Schloss Montfort mit ihren 160 Stellplätzen wird dem Verkehrsexperten zufolge unter Wert verkauft und sollte mithilfe von Licht, Farbe und einer besseren Kennzeichnung aufgepeppt werden. Seine Empfehlungen vor etwas mehr als einem Jahr lautete: die Tiefgarage in der ersten Stunde kostenfrei anzubieten und für die Stellplätze im Kernbereich eine Gebühr zu verlangen. Langfristig sei über ein Parkdeck auf der Tiefgarage und eine neue Tiefgarage in der Kirchstraße nachzudenken.
Schon auf der Bürgerversammlung betonte Bürgermeister Achim Krafft, dass er die Bürger an dieser „äußerst komplexen Aufgabenstellung“beteiligen will. Jetzt soll der Workshop am Montag offenbaren, welchen Handlungsbedarf die Langenargener beim Parken sehen und welche Schlüsse sie ziehen. Zum Ablauf sagt Marcel Vieweger: Nach einer kurzen Begrüßung führe ein Vertreter der Brenner Ingenieursgesellschaft ins Thema ein, bevor die Arbeitsgruppen gebildet werden, in der sich die Teilnehmer austauschen. Das habe bei der Veranstaltung zum Radverkehr bestens funktioniert, „natürlich gab es auch Diskussionen, was aber auch gewollt ist“.
Was am Ende des Workshops herauskommt, wird wiederum in das Verkehrsgutachten eingearbeitet und kommt in den Langenargener Gemeinderat. Wann sich das Gremium damit beschäftigt, kann der Sachbearbeiter noch nicht sagen. Was ihm zufolge jedoch schon jetzt feststeht: „Diese Form der Bürgerbeteiligung, die ja gewünscht ist, wird es auch in Zukunft geben.“