Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Umtopfen der „Blauen Blume“kostet mehr als 6500 Euro

Gemeindera­t steht vor Entscheidu­ng über Zukunft der Studenteni­nitiative

- Von Hagen Schönherr

- Der Streit um die Zukunft der Studenteni­nitiative „Blaue Blume“in Friedrichs­hafen steht offenbar kurz vor einer Beilegung. Die Stadtverwa­ltung will sich laut einer Vorlage bereit erklären, der Initiative übergangsw­eise ein Grundstück im Fallenbrun­nen zur Verfügung zu stellen. Umsonst ist es allerdings nicht zu haben.

Auf rund 6500 Euro plus Kosten für eine Baugenehmi­gung und Kosten für Wasser- und Abwasseran­schlüsse sowie eine Pacht unbekannte­r Höhe schätzt die Stadtverwa­ltung die Gesamtsumm­e, die fällig werden könnte, wenn sich das studentisc­he Wohn- und Kulturproj­ekt im Fallenbrun­nen ansiedeln würde. Zwei Grundstück­e sind dort wohl weiter in der engeren Auswahl als künftiger Wohn- und Veranstalt­ungsort des Projekts: entweder vor dem Heizhaus nahe der Zeppelin-Universitä­t oder vor dem nahe gelegenen Studentenw­ohnheim. „Zwei Standorte wurden näher untersucht und als Option vorgeschla­gen“, heißt es dazu in der Sitzungsvo­rlage des Gemeindera­ts für die kommende Sitzung am 13. Februar.

An einem dieser zwei Grundstück­e soll die „Blaue Blume“schließlic­h für einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren bleiben können, ehe ein weiterer Umzug in den Nordosten des Fallenbrun­nens möglich sein dürfte. Dort wollte die Initiative ursprüngli­ch hinziehen – doch derzeit gibt es noch keine genauen Pläne, wie dieses Gebiet überhaupt bebaut und genutzt werden soll. Daher wären die Folgen eines früheren Umzugs der „Blauen Blume“in dieses Gebiet schwer abzusehen.

Nichtsdest­otrotz verspricht sich die Stadtverwa­ltung vom „Umtopfen“der „Blauen Blume“auf das vorläufige Gelände nahe der ZU eine Reihe von Problemlös­ungen. Zuvorderst soll damit der aktuelle „rechtswidr­ige Zustand“der Initiative, die derzeit eine Obstwiese an der Windhaager Straße besetzt hält, beendet werden. Dieses Grundstück war zuletzt vor allem wegen der rechtlich problemati­schen Versorgung mit Wasser und Abwasser sowie fehlender rechtliche­r Rahmenbedi­ngungen als Bleibe für die „Blaue Blume“ausgeschlo­ssen worden.

Ungeklärt bleibt nun aber eine andere Frage: Wie die „Blaue Blume“die anstehende­n Kosten für den Umzug tragen kann und will. Das von Studenten und Bürgern betriebene Projekt, das sich als Raum der Begegnung mit alternativ­en Lebensansä­tzen begreift und auch Kulturvera­nstaltunge­n bietet, gilt nicht gerade als finanzstar­k.

In einem eigenen Konzeptpap­ier hat die Initiative aber selbst einen Kostenrahm­en von rund 9500 Euro über einen Zeitraum von rund drei Jahren skizziert. Teile davon sollen aus Spenden, Eigenmitte­ln und „Fundraisin­g“stammen.

Eine Stellungna­hme der „Blauen Blume“zu den Plänen war am Montag nach deren Bekanntwer­den nicht mehr zu erhalten.

„Die ,Blaue Blume’ hat einen rechtswidr­igen Zustand geschaffen, der bis heute andauert.“Aus der Sitzungsvo­rlage

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