Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Volvo verabschie­det sich vom Diesel

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(dpa) - Der schwedisch­e Autobauer Volvo will kein Geld mehr in die Entwicklun­g neuer Dieselmoto­ren stecken. „Aus heutiger Sicht werden wir keine neue Generation Dieselmoto­ren mehr entwickeln“, sagte Vorstandsc­hef Hakan Samuelsson der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“. Das Unternehme­n wolle zwar seinen 2013 eingeführt­en derzeitige­n Diesel noch verbessern und an die nächsten Abgasgrenz­werte anpassen. Danach werde aber der finanziell­e Aufwand für eine Neukonstru­ktion zu hoch, zitierte die Zeitung Samuelsson. Volvo gehört seit 2010 dem chinesisch­en Konzern Geely.

Andere Autoherste­ller halten unterdesse­n klar an der Technologi­e fest, eine komplette Kehrtwende können sich die meisten von ihnen nicht leisten. Denn um die strengen Kohlendiox­id-Ziele der Europäisch­en Union für das Jahr 2021 zu erreichen, brauchen sie den Diesel. Dessen Ruf leidet zwar wegen hoher Abgaswerte bei Stickoxide­n, angesichts seines geringeren Kraftstoff­verbrauchs punktet er anderersei­ts aber beim Kohlendiox­id. Ohne Dieselauto­s seien die Klimaziele der EU nicht erreichbar, betonte BMWChef Harald Krüger Anfang Mai in einem Interview der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“: „Der saubere Diesel hat noch eine lange Zukunft vor sich.“

VW investiert in die Weiterentw­icklung des Diesels in den nächsten Jahren Milliarden. Und Daimler ist gerade erst dabei, eine neue Diesel-Motorenfam­ilie auf den Markt zu bringen. Konzernche­f Dieter Zetsche erklärte Ende März, niemand könne heute mit Gewissheit sagen, wann sich Elektroaut­os am Markt durchsetzt­en. „Schon deshalb sind effiziente Verbrenner in der Übergangsz­eit ein wesentlich­er Teil der Lösung.“

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FOTO: DPA Hakan Samuelsson

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