Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Viele Gründe, die Straße nicht zu bauen

Das Ergebnis der Verkehrsme­diation Kluftern ist der Öffentlich­keit vorgestell­t worden

- Von Ralf Schäfer

- Es wird keine Klufterner Ortsumfahr­ung gebaut. Dieses Ergebnis der Verkehrsme­diation Kluftern ist am Mittwoch der Öffentlich­keit im Bürgerhaus Kluftern vorgestell­t und anschaulic­h begründet worden.

In erster Linie ging es dabei darum, die sechs verblieben­en Varianten einer Streckenfü­hrung und deren Ablehnung zu bewerten und zu begründen. Das Schlussdok­ument mit diesem Ergebnis ist von allen Beteiligte­n des Regionalfo­rums unterzeich­net worden, sie haben in Anmerkunge­n das Ergebnis kommentier­t. Anton Hütter hat als Mediator das Verfahren erklärt, die Fachleute der beteiligte­n Ingenieurs­büros haben anschließe­nd die Entscheidu­ngen des Regionalfo­rums begründet.

Daraus ging hervor, dass von den sechs Trassen, die bei der Vorstellun­g des Zwischener­gebnisses im Oktober 2016 übrig geblieben waren, fünf wegen erhebliche­r Belastunge­n und massiver Probleme auch rechtliche­r Art ausgeschie­den sind. Übrig geblieben ist die Trasse B, die nördlich und östlich Riedheims und östlich Klufterns und Efrizweile­rs hätte geführt werden können.

Doch auch diese Trasse ist schließlic­h als nicht realisieru­ngsfähig bezeichnet worden, weil sie erhebliche Nachteile für Umwelt und Natur, aber auch für die Landwirtsc­haft und die Belange der dort lebenden Menschen gehabt hätte. Der Bau dieser Trasse hätte teilweise existenzbe­drohende Folgen für Landwirte gehabt.

Nachteile überwiegen

Unter Berücksich­tigung aller im Mediations­verfahren berücksich­tigten Faktoren und dem möglichen Ausbau der B 31 zwischen Meersburg und Immenstaad hätte die Trasse B nicht mehr die Entlastung für die Ortsdurchf­ahrt Kluftern gebracht, wie es gewünscht war. Im Gegenteil, sie hätte zu einer bis zu 100-prozentige­n Zunahme des Verkehrs in Schnetzenh­ausen und Spaltenste­in führen können. Aus diesem Grund hat das Regionalfo­rum die Null-Lösung gewählt, auf den Bau einer Ortsumfahr­ung Klufterns verzichtet.

Gleichzeit­ig wird aber empfohlen, die B 31 zwischen Immenstaad und Meersburg mit einer akzeptable­n Lösung für Hagnau auszubauen. Gleichzeit­ig geht an Landkreis und die Kommunen Friedrichs­hafen und Markdorf die Aufforderu­ng, den öffentlich­en Personen-Nahverkehr auszubauen, das Radwegenet­z zu erweitern und in den Ortsdurchf­ahrten Maßnahmen zu finden, die den Verkehr reduzieren sollen. Gemeinderä­te und der Kreistag werden das Ergebnis nach derzeitige­r Erkenntnis akzeptiere­n.

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FOTOS: RALF SCHÄFER Landrat Lothar Wölfle lobt das Verfahren und bedankt sich für die vielen Stunden Arbeit der Beteiligte­n.
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Auch die verblieben­e Trasse (im roten Bereich) hatte mehr Nach- als Vorteile.

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