Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Confed Cup: Mit Wagner, ohne Gomez
(dpa/SID) - Joachim Löw macht aus der WM-Generalprobe ein Mega-Experiment. Mit sechs Neulingen, darunter dem 29 Jahre alten Sandro Wagner der TSG Hoffenheim, tritt die deutsche Nationalmannschaft beim Confed Cup in Russland (17. Juni bis 2. Juli) an. Der Bundestrainer nominierte am Mittwoch neben Wagner erstmals auch Lars Stindl (Mönchengladbach), Marvin Plattenhardt (Hertha), Kerem Demirbay (Hoffenheim), Amin Younes (Amsterdam) und Diego Demme (Leipzig) für das Turnier. Neben fast allen Weltmeistern fehlen auch Marco Reus von Borussia Dortmund und der aus Unlingen stammende Wolfsburger Torjäger Mario Gomez.
„Sandro Wagner hat eine andere Art und Weise zu spielen“, erklärte Löw. Der Hoffenheimer bringe „eine besondere Note“in das Geschehen: „Er hat in den letzten zwei Jahren in der Bundesliga viele Tore erzielt.“Wagners Hoffenheimer Angriffskollege Demirbay hätte auch für die türkische Nationalmannschaft spielen können, sollte er beim Confed Cup zum Einsatz kommen, würde er sich aber beim DFB festspielen. Der frühere Gladbacher Younes spielte mit Ajax Amsterdam in der Europa League groß auf und schaffte es bis ins Finale gegen Manchester United am 24. Mai. Plattenhardt ist der Freistoßexperte von Hertha BSC, Stindl überzeugte als Ankurbler und Torschütze bei Borussia Mönchengladbach. Demme spielt im defensiven Mittelfeld von RB Leipzig. Er ist neben Plattenhardt die wohl größte Überraschung.
Reus sagte wegen fehlender Erholungspausen nach mehreren schweren Verletzungen ab. Neben dem 27Jährigen und Gomez fehlen in Russland arrivierte Weltmeister wie Manuel Neuer, Thomas Müller, Toni Kroos, Mesut Özil, Jerome Boateng oder Mats Hummels. Löw hat den Confed Cup zum „Perspektivturnier“erklärt. Nur drei Spieler aus der Weltmeister-Mannschaft von 2014 werden daher mitreisen: Julian Draxler, Matthias Ginter und Shkodran Mustafi.
Den auch von Löw eher unbeliebten Confed Cup nannte der Bundestrainer „eine Zwischenstation, wo wir unsere Erfahrungen machen. Die WM ist das allergrößte Turnier.“Er versprach aber,: „Ab dem 4. Juni werden wir uns genauso professionell vorbereiten, wie wir das immer vor den Turnieren getan haben“. Das Fehlen zahlreicher Stars dürfte beim WM-Gastgeber Russland und dem Weltverband FIFA auf wenig Gegenliebe stoßen.