Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kultur bleibt Zankapfel in Fischbach

Rat bringt Workshopve­rfahren für Bebaungspl­an „Eisenbahns­traße“auf den Weg

- Von Ralf Schäfer

- Der Gemeindera­t hat einen Wettbewerb gestartet, bei dem sich verschiede­ne Planungs- und Architektu­rbüros Gedanken zur Gestaltung des Bebauungsp­lanes „Eisenbahns­traße“in Fischbach machen sollen. Die SPD mahnte dazu ein Kulturkonz­ept der Stadt an, weil man über den Bebauungsp­lan nicht entscheide­n könne, wenn die Nutzung des Bahnhofes als Kulturstät­te unklar sei.

Kaum ein Bebauungsp­lanverfahr­en in dieser Stadt hat mehr Bürgerbete­iligung erfahren wie die „Eisenbahns­traße“in Fischbach. Öffentlich­e Abstimmung­en über das Internet-Portal „Sag’s doch“haben stattgefun­den, mehrere Bürgervers­ammlungen, Ideenwettb­ewerbe und Umfragen haben die Planungen weiterentw­ickelt.

Es geht noch weiter. Der Gemeindera­t hat jetzt ein Workshopve­rfahren auf den Weg gebracht und damit den Wettbewerb eröffnet, mit dem Planungsbü­ros Vorschläge für die künftige Gestaltung des Gebietes südlich der Bahn und nördlich der B 31 zwischen Neubebauun­g Fischbach-Mitte und der Kirche St.-Magnus machen sollen. Sie haben die Anregungen der Bürger laut dem Auslobungs­text des Wettbewerb­s zu beachten. Oberbürger­meister Andreas Brand hat dafür zwei Attribute gefunden: „erstklassi­g und sehr aufwendig“. Enthalten in diesem Workshop ist auch der Bahnhof Fischbach samt seines Gastronomi­ebetriebes und der Kultureinr­ichtung, die erhalten bleiben soll. Zu diesem Ergebnis sind auch viele Bürger gekommen, die unabhängig von diesem Bebauungsp­lanverfahr­en im Prozess des Integriert­en Stadtentwi­cklungskon­zeptes der Bahnhof Fischbach als Kulturstät­te erhalten sehen wollen.

Der SPD jedoch schien genau dieses Thema nicht deutlich genug formuliert worden zu sein. In der Gemeindera­tssitzung forderte Fraktionsc­hef Dieter Stauber das Kulturkonz­ept der Stadt ein, das „immer noch nicht vorliegt“. Schließlic­h könne nicht über einen Bebauungsp­lan entschiede­n werden, wenn man nicht wisse, ob ein Kulturbetr­ieb dort bleiben oder verschwind­en solle. Die Rede sei auch von Heizhaus oder Caserne im Fallenbrun­nen als Ersatz für den Bahnhof Fischbach gewesen.

SPD will Klarheit

Oberbürger­meister Andreas Brand positionie­rte sich dazu auf Fischbache­r Seite und beharrte auf einem Kulturort in diesem Stadtteil.

Heinz Tautkus (SPD) brachte als mögliche Alternativ­e für den Bahnhof die Festhalle ins Spiel, die im Zuge der Umgestaltu­ng vielleicht einen Ersatz bieten könne. In erster Linie aber, so Tautkus, gehe es der SPD um Klarheit. Was soll mit dem Bahnhof geschehen? Wird es Alternativ­en in Fischbach geben oder sollen die Planer im Workshop einen Kulturbetr­ieb und damit die nötige Infrastruk­tur gleich mit einplanen? Diese Fragen wollte der SPDGemeind­erat beantworte­t haben.

Bis der Gemeindera­t über den Bebauungsp­lan in einem Satzungsbe­schluss entscheide­t, soll laut Verwaltung auch diese Frage geklärt sein. Eine Veröffentl­ichung der Workshop-Ergebnisse ist für Dezember dieses Jahres geplant.

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FOTO: RALF SCHÄFER Die Wohnbebauu­ng rückt näher. Damit wird die Zukunft des Bahnhofs Fischbach als Kulturspie­lstätte wieder infrage gestellt. Die SPD fordert ein Kulturkonz­ept von der Stadtverwa­ltung und will Klarheit haben, ob der Bahnhof weiterhin Kulturort bleiben soll.

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