Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Vom Plastikfasten bis zur Datenschutz-Ampel
Schüler des Graf-Zeppelin-Gymnasiums nehmen erfolgreich beim Schülerwettbewerb des Landtags teil
- Wie lebt es sich, wenn man eine Woche lang auf Plastik verzichtet? Eine Gruppe von Schülern des Häfler Graf-ZeppelinGymnasiums hat das Experiment gewagt und anschließend für den Schülerwettbewerb des Landtags von Baden-Württemberg einen Aufsatz über ihre Erfahrungen verfasst. Das „Plastikfasten“war dabei nur eines von insgesamt acht Themen, mit denen sich die Schüler in ihren Texten beschäftigt haben. Am Dienstag überreichte Landtagsabgeordneter Martin Hahn (Grüne) den besten Teilnehmern ihre Preise.
Kein in Plastikfolie gewickelter Schokoriegel, kein Kaffee im Wegwerfbecher, keine in Plastik verpackten Lebensmittel oder Kosmetika. „Da merkt man erst, wie sehr unsere Welt dominiert ist vom Umgang mit Plastik“, sagte Martin Hahn und erzählte den Schülern, die sich zur Preisverleihung in der Aula des GZG versammelt hatten, vom Plastikfasten-Experiment in seiner Familie. Doch auch politische Karikaturen oder das Thema Flüchtlinge standen den Schülern für den Wettbewerb zur Verfügung. So machten sich einige der Teilnehmer auf die Suche nach Spuren von Migration, Flucht und Vertreibung in ihrer eigenen Familie.
Häfler Schüler heimsen zwei zweite und acht dritte Preise ein
Insgesamt 19 Schüler des GZG nahmen am Wettbewerb teil, den der Baden-Württembergische Landtag bereits zum 59. Mal zur Förderung der politischen Bildung ausgeschrieben hatte. Gleich zwei Schülerinnen landeten mit ihren Werken auf dem zweiten Platz – bei insgesamt mehr als 140 000 Einreichungen eine beachtliche Leistung. Achtmal konnte Martin Hahn gemeinsam mit den beiden Lehrern Tilman BechtholdHengelhaupt und Marianne Mohr, die die Schüler bei ihrer Arbeit für den Wettbewerb betreuten, einen dritten Preis vergeben. „Es gewinnen rund 60 Prozent der Teilnehmer, damit ist die Motivationskraft dieses Wettbewerbs enorm“, sagte Tilman Bechthold-Hengelhaupt.
„Man spürt, dass Sie sich um gesellschaftliche Themen bemüht und für sich selbst daran gewonnen haben, davon lebt Demokratie“, lobte Martin Hahn das Engagement der Schüler. „Ein Text, den ich besonders gelungen fand, war ein Aufsatz über eine Datenschutz-Ampel“, schwärmte Tilman Bechthold-Hengelhaupt. In Form einer App werde dabei angezeigt, wie viele persönliche Daten ein Medium oder ein Produkt vom Nutzer abgreift. „Wie zeige ich Mut im Alltag?“lautete der Titel eines anderen Aufsatzes. Dafür hatte ein Schüler sich bei Friedrichshafener Flüchtlingen umgehört und sie zu ihren Erfahrungen mit mutigen Menschen im Alltag befragt.
Auch die Schule als Gesamtes bekommt eine Auszeichnung
Neben seinen Glückwünschen übergab Martin Hahn allen Preisträgern eine Urkunde sowie Bücher über Bionik und Menschenrechte. Nicht unerwähnt lassen wollte Hahn darüber hinaus die Leistung von Zarah Roos, die am Wettbewerb für deutsche Sprache teilgenommen hatte, bei dem es landeseweit jährlich nur 25 Preisträger gibt.
Und auch für die Schule als Gesamtes gab’s zum Abschluss noch eine Auszeichnung: Stellvertretend für das ganze Gymnasium übergab Hahn an die betreuenden Lehrer eine Urkunde für die Förderung der politischen Bildung an der Schule.