Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Voll Normal spielt ziemlich „Umwerfend“
Theatergruppe zeigt das Stück am Samstag und Sonntag im Theater der Bodenseeschule
(sz) - Die Theatergruppe Voll Normal führt am Samstag und Sonntag in der Bodenseeschule das Stück „Umwerfend“auf. Die Gruppe widmet sich in dem Stück erstmals dem Krimigenre.
Die Gruppe „Voll Normal“entstand aus Anlass des 40-jährigen Jubiläums der Lebenshilfe Bodenseekreis im Jahre 2004. Unter der Leitung des Theaterpädagogen Walter Koch zeigte die Projektgruppe – bestehend aus Menschen mit Behinderung, Geschwistern, Eltern und Schülerinnen der Bodenseeschule – das Stück „Drunter und Drüber“im Graf-Zeppelin-Haus. In einer Reprise im Jahr darauf spielte die Gruppe erstmals im kleinen Theater der Bodenseeschule und unter der Regie von Carola Kiwatsch und Wolfgang Götz. Im Laufe der Zeit entwickelte sich „Voll Normal“zu einer Gruppe, deren Spielerinnen und Spieler ausschließlich Menschen mit geistiger Behinderung sind. Es folgten in unterschiedlichen Zeitabständen weitere Eigenproduktionen. Dabei stand und steht immer als Ausgangspunkt der Arbeit die Frage, wer in welche Rolle schlüpfen und wer was ausprobieren möchte, teilt die Gruppe mit.
Die Aufgabe der Regie ist es, diese Wünsche zu koordinieren und entsprechend der Begabungen und Fähigkeiten einen Handlungsfaden zu entwickeln und in eine Geschichte zu verpacken – immer offen bleibend für Ideen, die während der Probenarbeit durch die Schauspieler eingebracht werden oder sich spontan ergeben. Dieses Mal stand der Wunsch im Vordergrund, einen Krimi auf die Bühne zu bringen.
Das Stück spielt auf einem Partyhof in umwerfend schöner Umgebung. Dort soll ein 18. Geburtstag gefeiert werden. Viele Gäste treffen ein und werden von der umwerfend hübschen Besitzerin begrüßt. Alles scheint friedlich und harmonisch zu verlaufen, doch dann ist wohl ein Drink umwerfend stark: der zu Boden Gegangene wird untersucht, kurzerhand für tot erklärt und kalt gestellt, damit die Party weitergehen kann. Doch dummerweiser hat sich Polizeiwachtmeister Müller mit seinem neugierigen Sohn ebenfalls auf diesem Hof einquartiert. Da bleibt es nicht aus, dass sofort unangenehme Fragen gestellt werden.