Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Spielehäusle Kressbronn feiert zehnjähriges Bestehen
Unterhaltsame Geburtstagsparty mit Spaß, Spiel und Zaubereien
- Das Spielhäusle in Kressbronn hat am Samstag sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. Ein buntes Unterhaltungsprogramm mit Spielen, Basteln, einem Zauberer sowie leckere Würstchen vom großen Grill und natürlich vielen guten Gesprächen untereinander sorgten bei prachtvollem Wetter für kurzweilige Stunden.
„Kressbronn ist eine familienfreundliche Gemeinde. Wir dürfen stolz darauf sein, dass wir trotz einigen Widerständen seitens des Gemeinderates damals die Entscheidung treffen konnten, diese tolle Einrichtung auf den Weg zu bringen“, sagte die Leiterin der Tourist-Information, Elisabeth Grammel, im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung.
Nicht nur die Sonne strahlte am Samstag den ganzen Tag hinweg. Im Spielehäusle sah man im Rahmen einer bunten Geburtstagsparty nur lachende und fröhliche Gesichter. Während sich die Eltern am Tisch bei kühlen Getränken austauschten, Elisabeth Grammel den großen Grill für die Würstchen vorbereitete und der Eismann süße Verführungen verteilte, tollten die Kleinsten herum oder bastelten und spielten. „So muss eine Jubiläumsparty sein, jeder hat seinen Spaß“, meinte Einrichtungsbetreuerin Brigitte Schmid, die gute Seele des Häusles.
Denn wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass sich das ehemalige, marode Bahnwärterhäuschen zu einer Stätte der Begegnung, des Spaßes und Spieles entwickeln würde? Elisabeth Grammel erinnerte sich an die Anfänge: „Schon lange schlummerte in mir die Idee, unseren einheimischen aber auch auswärtigen Urlaubskindern eine Möglichkeit zu schaffen, besonders bei schlechtem Wetter ihrem Spieltrieb nachzugehen. Da das ehemalige Bahnwärterhäuschen in Gemeindebesitz war und außer als Übernachtungsmöglichkeit für Obdachlose keine weitere Verwendung fand, war schnell klar: Hier könnte etwas ganz Tolles, ein Spielhäusle, entstehen“.
Skeptische Gemeinderäte
Das Problem: Einige Gemeinderäte sahen in der Lage direkt am Bahngleis ein nicht zu unterschätzendes Gefährdungspotenzial für die Jüngsten. „Aus heutiger Sicht müssen wir feststellen, dass die positive Entscheidung für dieses Projekt an besagter Stelle ein Volltreffer war. Unsere kleinen Gäste sind immer wieder begeistert, wenn ein Zug vorbeifährt. Die rund 250 000 Euro, die die Gemeinde für die Sanierung und Umgestaltung damals in die Hand genommen hat, haben sich mehr als ausgezahlt“, betont Elisabeth Grammel.
Das Kressbronner Spielehäusle, dass man übrigens für kleines Geld tageweise, zum Beispiel für Kindergeburtstagspartys, mieten kann, ist gefragter denn je. Einen großen Anteil am harmonischen Miteinander hat Brigitte Schmid. Sie ist von Beginn an dabei, ist Ansprechpartnerin für Eltern und Interessierte und laut Elisabeth Grammel aus der Kinderstätte nicht mehr wegzudenken. Überhaupt sei das Spielehäusle, das für jeden offensteht, auch ein Ort der Begegnung, des Gesprächs, unter Eltern sowie für Kinder, die keine Geschwisterchen haben und hier Freunde und Spielkameraden finden können.
„Ein offenes Haus“
Was sich Elisabeth Grammel für das Spielehäusle wünscht? „Das wir auch in den kommenden zehn Jahren ein offenes Haus für Eltern und Kinder sein dürfen und damit unterstreichen, dass Kressbronn am Bodensee nicht umsonst als familienfreundliche Gemeinde ausgezeichnet wurde“.