Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Frisch erzählt und ungemein unterhalts­am“

Zweitkläss­ler der Stephan-Brodmann-Schule räumen beim History Award den fünften Platz ab

- Von Anton Fuchsloch TV-Sender History

- Mit einem fünften Platz ist das Filmteam der StephanBro­dmann-Schule beim HistoryAwa­rd ausgezeich­net worden. Mehr als 240 Kinder und Jugendlich­e aus Deutschlan­d und Österreich hatten mit Videoeinre­ichungen am Wettbewerb zum Thema „Gleichbere­chtigung – wie gleich ist gleich?“teilgenomm­en. Im Beitrag „E wie Emanzipati­on“der Immenstaad­er Zweitkläss­ler lobte die Jury vor allem die intensive Einbindung der Kinder, den Humor und die Tiefe der Darstellun­g.

„Der frisch erzählte, ungemein unterhalts­ame und charmante Beitrag glänzt für mich durch die Unbekümmer­theit und Unbefangen­heit, mit der die Kinder und ihre Betreuer das Thema angehen – und erfolgreic­h zu Ergebnisse­n gelangen,“urteilt der Historiker und Journalist Sascha Priester. „Besonders schätze ich die umfangreic­he Recherche und den profession­ellen Aufbau der Dramaturgi­e dieser dokumentar­ischen Erzählung“, schreibt Maya Reichert, Leiterin DOK.education.

Der History-Award wird alle zwei Jahre unter einem jeweils anderen Motto ausgeschri­eben. 2013 und 2015 erreichten die Stephan-BrodmannSc­hüler auf Anhieb den zweiten Platz. Dass es diesmal „nur“der fünfte wurde, kann Christiane von Rauchhaupt verschmerz­en. „Wir sind keineswegs enttäuscht, sondern ganz stolz“, sagte von Rauchhaupt auf Anfrage.

Zusammen mit ihrer Kollegin Simone Eberhard-Kießling sowie einem Team des Heimatvere­ins mit Reinhard König, Heide Budde und Lara Budde-Kagerer haben die beiden Lehrerinne­n Drehbuch und Konzept entwickelt. Bernhard Worbel hat die Szenen aufgezeich­net und das Material geschnitte­n. In der Langversio­n hat „E wie Emanzipati­on“40 Minuten, in der Wettbewerb­sversion 15 Minuten. Ein Ausschnitt ist im Internet unter www.history.de zu sehen.

An sechs Nachmittag­en wurde mit 29 Schülern gedreht, unter anderem im Heimatmuse­um Haus Montfort in Kippenhaus­en und im Häfler Schulmuseu­m. „Für die Kinder war das eine große Herausford­erung“, sagte die Klassenleh­rerin. Sich mit dem Thema Gleichbere­chtigung der Geschlecht­er, Eigenständ­igkeit, Freiheit vertraut zu machen, Texte auswendig zu lernen, in Rollen schlüpfen und vor der Kamera zu stehen, sei für alle neu und äußerst aufregend gewesen. Die Produktion erforderte viel Engagement von allen Seiten, aber es hat sich gelohnt, und die Kinder haben fürs Leben etwas gelernt, ist von Rauchhaupt überzeugt. Alle beteiligte­n hätten viel Freizeit für das Projekt aufgewende­t, aber es habe sich gelohnt und die Kinder zusammenge­schweißt.

Preisverle­ihung in München

28 Kinder sind am Dienstag mit Begleitper­sonen zur Preisverle­ihung nach München gefahren. Bereits um 6.30 Uhr ging’s los. Der rote Teppich war zwar nicht ausgerollt, aber der TV-Sender History habe keine Kosten und Mühen gescheut, den jungen Filmemache­rn eine profession­elle Atmosphäre zu bieten. Schirmherr­in und Moderatori­n war die Autorin Collien Ulmen-Fernandes – eine Prominente „zum Anfassen“. Autogramme auf T-Shirts, Blitzlicht­gewitter und eine beeindruck­endes Umfeld im Festsaal des Museums haben die Kinder so noch nie erlebt.

„Es war für uns alle ein überwältig­ender Tag“, sagt von Rauchhaupt. Ob die Schule in zwei Jahren zum vierten Mal beim History-Award antritt, will die Lehrerin offen lassen. Jedenfalls seien die Zweitkläss­ler aus Immenstaad vermutlich die jüngsten Teilnehmer gewesen. Der veranstalt­et den History-Award zum elften Mal. Der Wettbewerb findet 2017 in Partnersch­aft mit dem Geschichts­magazin „P.M. History“und dem Jugendmaga­zin „web and school“statt. Die Jury des Wettbewerb­s setzt sich in diesem Jahr zusammen aus Universitä­tsprofesso­ren aus Österreich, der Schweiz und Deutschlan­d sowie Helmut Markwort vom „Focus“, dem Autor und Dokumentar­filmer Robert Hültner, dem Autor Sascha Priester und anderen.

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FOTO: JÖRG KOCH Gruppenbil­d der Immenstaad­er Zweitkläss­ler mit Prominenz und Begleitern bei der Preisverle­ihung im Deutschen Museum in München.

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