Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Dusko Goykovich begeistert auch im Foyer

Jazzband muss wetterbedi­ngt von der Seebühne ins GZH umziehen

- Von Andre Weisser

- Das diesjährig­e „JazzPort Summer Special“hat am vergangene­n Freitag mit der Starbesetz­ung Dusko Goykovichs rund 400 Menschen in das Foyer des Graf-Zeppelin-Hauses gelockt. Das Konzert musste aufgrund der Wettervorh­ersagen kurzfristi­g von der Seebühne ins Trockene verlegt werden.

Eigentlich hätte das „Jazzport Summer Special“die Taufe der Seebühne beim Graf-Zeppelin-Haus sein sollen. Doch die Veranstalt­er entschiede­n sich aufgrund der stürmische­n Wettervorh­ersagen für die sichere Variante, was der Stimmung keinen Abbruch tat – im Gegenteil. Im Foyer des Graf-Zeppelin-Hauses in Friedrichs­hafen feierten rund 400 Gäste zu alten Klassikern des Jazz und modernen Pop-Adaptionen.

Mit 85 Jahren noch auf der Bühne

Eröffnet wurde das Programm von der Vorband „The Hoppin‘ MAD! Horns Jazz Ensemble“– einer jungen Band aus dem Umfeld der Musikschul­e Markdorf. Mit Hannah Löbermann (Gesang) überzeugte­n die Kammermusi­ker neben den JazzKlassi­kern wie „This I dig of you“von Hank Mobley mit souligen Stücken wie „Neva Been“von Ayo oder Pophits wie „It’s got to be perfect“aus den 80er-Jahren. Die Setlist begeistert­e die versammelt­e Jazz-Gemeinde und bereitete den Boden für die hochkaräti­ge Ablöse auf der Bühne.

Denn in diesem Jahr konnten die Veranstalt­er den Trompeter, BigBand-Leiter und Arrangeur Dusko Goykovich für den Auftritt gewinnen. Der aus Serbien stammende Musiker steht mit 85 Jahren noch regelmäßig auf der Bühne. In JazzKreise­n gehört er zu einem der wichtigste­n Jazz-Musiker, „die das Bild des Jazz und der Orchesterm­usik in Deutschlan­d seit den 1950er Jahren geprägt haben.“

„Ich kenne ihn als Ikone und für mich gehört er zu den Top-Trompetern der Welt. Ich finde es erstaunlic­h, wie er mit 85 Jahren noch so spielen kann. Dusko hat einfach eine besondere Art zu spielen und mit den Einflüssen des Balkan-Groove hat er sicherlich auch Stilprägen­des geschaffen“, so Trompeten-Kollege Markus Ziegler. Der Trompeter hat den Star persönlich auf Probewoche­nenden und Generalpro­ben kennengele­rnt und gemeinsam auf der Bühne überzeugen sie das vollbesetz­te Foyer.

Das New Jazzport Orchestra und Dusko Goykovich präsentier­en vom Jazz-Meister eigens arrangiert­e Stücke. Nach „How insensitiv­e“folgt der Blues „Emotionall­y“, bei dem sowohl Kompositio­n als auch Arrangemen­t von Goykovich selbst stammen. Er lässt verlauten, dass ihn Balladen besonders reizten. Auch das buntgemisc­hte Publikum zeigt sich leidenscha­ftlich begeistert: „Den Star-Trompeter Dusko Goykovich fand ich sehr gut! Auch die Kombinatio­n aus Vorband und Hauptband hat echt super funktionie­rt. Die Stimmung ist super, die Leute klatschen und tanzen, ich denke es kommt richtig gut an hier“, schildert Jazz-Fan Larissa Knie aus Immenstaad.

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FOTO: ANDRE WEISSER Dusko Goykovich spielt mit dem New Jazzport Orchestra.

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