Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Dusko Goykovich begeistert auch im Foyer
Jazzband muss wetterbedingt von der Seebühne ins GZH umziehen
- Das diesjährige „JazzPort Summer Special“hat am vergangenen Freitag mit der Starbesetzung Dusko Goykovichs rund 400 Menschen in das Foyer des Graf-Zeppelin-Hauses gelockt. Das Konzert musste aufgrund der Wettervorhersagen kurzfristig von der Seebühne ins Trockene verlegt werden.
Eigentlich hätte das „Jazzport Summer Special“die Taufe der Seebühne beim Graf-Zeppelin-Haus sein sollen. Doch die Veranstalter entschieden sich aufgrund der stürmischen Wettervorhersagen für die sichere Variante, was der Stimmung keinen Abbruch tat – im Gegenteil. Im Foyer des Graf-Zeppelin-Hauses in Friedrichshafen feierten rund 400 Gäste zu alten Klassikern des Jazz und modernen Pop-Adaptionen.
Mit 85 Jahren noch auf der Bühne
Eröffnet wurde das Programm von der Vorband „The Hoppin‘ MAD! Horns Jazz Ensemble“– einer jungen Band aus dem Umfeld der Musikschule Markdorf. Mit Hannah Löbermann (Gesang) überzeugten die Kammermusiker neben den JazzKlassikern wie „This I dig of you“von Hank Mobley mit souligen Stücken wie „Neva Been“von Ayo oder Pophits wie „It’s got to be perfect“aus den 80er-Jahren. Die Setlist begeisterte die versammelte Jazz-Gemeinde und bereitete den Boden für die hochkarätige Ablöse auf der Bühne.
Denn in diesem Jahr konnten die Veranstalter den Trompeter, BigBand-Leiter und Arrangeur Dusko Goykovich für den Auftritt gewinnen. Der aus Serbien stammende Musiker steht mit 85 Jahren noch regelmäßig auf der Bühne. In JazzKreisen gehört er zu einem der wichtigsten Jazz-Musiker, „die das Bild des Jazz und der Orchestermusik in Deutschland seit den 1950er Jahren geprägt haben.“
„Ich kenne ihn als Ikone und für mich gehört er zu den Top-Trompetern der Welt. Ich finde es erstaunlich, wie er mit 85 Jahren noch so spielen kann. Dusko hat einfach eine besondere Art zu spielen und mit den Einflüssen des Balkan-Groove hat er sicherlich auch Stilprägendes geschaffen“, so Trompeten-Kollege Markus Ziegler. Der Trompeter hat den Star persönlich auf Probewochenenden und Generalproben kennengelernt und gemeinsam auf der Bühne überzeugen sie das vollbesetzte Foyer.
Das New Jazzport Orchestra und Dusko Goykovich präsentieren vom Jazz-Meister eigens arrangierte Stücke. Nach „How insensitive“folgt der Blues „Emotionally“, bei dem sowohl Komposition als auch Arrangement von Goykovich selbst stammen. Er lässt verlauten, dass ihn Balladen besonders reizten. Auch das buntgemischte Publikum zeigt sich leidenschaftlich begeistert: „Den Star-Trompeter Dusko Goykovich fand ich sehr gut! Auch die Kombination aus Vorband und Hauptband hat echt super funktioniert. Die Stimmung ist super, die Leute klatschen und tanzen, ich denke es kommt richtig gut an hier“, schildert Jazz-Fan Larissa Knie aus Immenstaad.