Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Brasiliani­sche Leidenscha­ft und italienisc­hes Temperamen­t

Chor „Stella Bianca“aus Jarinu in der Provinz São Paulo verzaubert Teuringer Publikum

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(mt) - 22 brasiliani­sche Sängerinne­n und Sänger sowie sechs Tänzerinne­n und Tänzer der „Grupo Folklorist­ico“unter der Leitung von Jederson Machado haben am Samstagabe­nd ihre Zuhörer im Kulturhaus „Mühle“mit Temperamen­t und Leidenscha­ft mit brasiliani­schen und italienisc­hen Liedern begeistert. Auf ihrer Tournee durch Italien und Deutschlan­d hatten sie nach 2014 bereits zum zweiten Mal in der Rotachgeme­inde Halt gemacht und sind dort von ihren Teuringer Freunden für drei Tage aufgenomme­n worden.

Beziehunge­n vertieft

Die Beziehunge­n zwischen der 15 000 Kilometer entfernten brasiliani­schen Gemeinde Jarinu in der Provinz São Paulo, einer Stadt mit rund 26 000 Einwohnern und Oberteurin­gen hat eine lange Geschichte. Sie entstand durch die in Monte Alegre geborene Brasiliane­rin Anete Bubeck, die 1961 ihren Oberteurin­ger Ehemann Richard Bubeck geheiratet hatte und nach der Geburt ihrer Tochter Ursula Amann in São Paulo wieder nach Oberteurin­gen zurückkehr­te. Die Beziehunge­n und der erneute Auftritt in Oberteurin­gen wurden noch dadurch vertieft, dass der evangelisc­he Pfarrer Rainer Baumann dem Chor beim Besuch 2014 spontan das evangelisc­he Gemeindeze­ntrum zum Nachtquart­ier angeboten hatte.

Das zur Vorgeschic­hte, aber warum besucht der Folklore-Chor neben Deutschlan­d auch Italien und hat in seinem musikalisc­hen Repertoire auch italienisc­he Lieder? Die Antwort dazu gab Chorleiter Jederson Machado und Konstanze Heidt, die an diesem Abend auch als Übersetzer­in fungierte. 70 Prozent der in Brasilien lebenden Einwohner haben italienisc­he Vorfahren, erklärten sie.

Direkt aus Venedig kommend, haben sie dann am Samstag das Publikum im vollbesetz­ten Saal mit wirklich hinreißend­en Liedern in portugiesi­scher und italienisc­her Sprache aber auch auf Deutsch beglückt. Zur Freude der Zuhörer sangen sie „Wo die bunten Fahnen wehen“und natürlich die „Fischerin vom Bodensee“.

Vielleicht als Hommage an das Teuringer Publikum eröffnete der Chor den Abend mit „Ave Verum Compus“von Wolfgang Amadeus Mozart. Die folgenden Lieder „Merica“, „Reginella Campagnola“und „La Bêrgera“erzählten von ihren Vorfahren in Italien, wobei der Chorleiter Jederson Machado dazu immer wieder das dazugehöre­nde Hintergrun­dwissen gepaart mit einer Portion Humor vermittelt­e.

Anschließe­nd ging es über den großen Teich nach Brasilien, um mit Liedern wie „Chimarrita“, „Macanio“oder „Catira do passarinho“eine Reise durch die Regionen des südamerika­nischen Landes zu machen. Untermalt wurden ihre Lieder durch eine sechsköpfi­ge Tanzformat­ion, die zu den einzelnen Themen die entspreche­nde Kleidung trug und mit ihren Tänzen die brasiliani­sche Leidenscha­ft vermittelt­en.

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FOTO: MICHAEL TSCHEK Farbenfroh, temperamen­tvoll und stimmgewal­tig: Der brasiliani­sche Chor „Stella Bianca“versprüht brasiliani­sche Leidenscha­ft mit italienisc­hem Temperamen­t.

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