Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Umzug und Festival der Blauen Blume drohen, ins Wasser zu fallen
Die Baugenehmigung liegt noch nicht vor – Antrag kam fünf Wochen später als vereinbart bei der Stadtverwaltung an
- Die Blaue Blume will umziehen, hat dazu ein Umzugsfestival geplant und Künstler und Musiker eingeladen. Die für den Umzug nötige Baugenehmigung liegt jedoch noch nicht vor. Und ohne Genehmigung kein Umzug.
„Die Baugenehmigung ist bisher noch nicht erteilt, da die letzte Stellungnahme einer zu hörenden Fachbehörde erst letzte Woche einging“, schreibt die Pressesprecherin der Stadt Friedrichshafen, Monika Blank. Die vorliegenden Stellungnahmen würden nun geprüft und zeitnah die Baugenehmigung gefertigt. Im Rahmen dieser Prüfung werde auch geklärt, ob die Baufreigabe gleich erteilt werden könne oder noch mit Auflagen oder Bedingungen versehen werden müsse. „Der Baufreigabeschein ist zu erteilen, wenn die in der Baugenehmigung für den Baubeginn enthaltenen Auflagen und Bedingungen erfüllt sind“, so die Stadtverwaltung weiter.
Das Festival hängt nun von der Baufreigabe ab. Erst wenn die in Form des berühmten roten Punktes erteilt ist, darf die „Blaue Blume“mit Fetsival und Umzug beginnen. Das sei der „Blauen Blume“auch bekannt und vor wenigen Tagen nochmals in einem Gespräch so vereinbart worden, sagt Monika Blank.
Der Antrag auf Baugenehmigung sei übrigens fünf Wochen später als vereinbart von der „Blauen Blume“eingereicht worden.
Jacob Wirth, Sprecher der Blauen Blume, räumt diese Verzögerung ein, sagt aber auch, dass das bei den Behörden bekannt gewesen sei. Schließlich handle es sich um einen Modellfall, für den Architekten honorarfrei für die „Blaue Blume“die Anträge formuliert hätten. Der Antrag, den in dieser Form noch niemand gestellt habe, sollte genehmigungsfähig sein und dazu brauche man die Zeit.
Seitens der Baugenehmigungsbehörde sei eingeräumt worden, dass die Genehmigung noch rechtzeitig kommen könnte. Wirth hofft, dass sie bis Ende Juli ankommt.
Es hängt an der Baugenehmigung
Der Mietvertrag zwischen Stadt und Zeppelin-Universität ist fertig verhandelt. Das Mietverhältnis beginnt aber erst, wenn die Baugenehmigung vorliegt. Und über die genaue Höhe von Gebühren „können wir wie auch bei anderen Bauanträgen aus Gründen des Datenschutzes keine Auskunft erteilen. Gegenüber der „Blauen Blume“wurde von Anfang an klar kommuniziert, welche Kosten aufgrund des Verfahrens und der baurechtlichen Voraussetzungen auf sie zukommen. Die Vertreter der „Blauen Blume“habe stets zugesichert, für diese Kosten aufkommen zu wollen und zu können“, ist von der Stadtverwaltung zu hören.
Unklar ist auch die Möglichkeit, dass die „Blaue Blume“eine Kulturförderung erhält. „Ob die Voraussetzungen für eine Förderung gemäß der Satzung vorliegen, wird derzeit geprüft“, sagt Monika Blank. Aus Kreisen des Gemeinderates ist zu hören, dass nach der Sommerpause die Kulturförderrichtlinien geändert werden sollen, damit freie Gruppen und Künstler auch die Möglichkeit haben, von der Kulturförderung zu profitieren.
Derzeit seien diese Richtlinien in erster Linie auf Musikvereine und Brauchtumsvereine zugeschnitten. Für die „Blaue Blume“sei da zur Zeit kein Platz.