Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Umzug und Festival der Blauen Blume drohen, ins Wasser zu fallen

Die Baugenehmi­gung liegt noch nicht vor – Antrag kam fünf Wochen später als vereinbart bei der Stadtverwa­ltung an

- Von Ralf Schäfer

- Die Blaue Blume will umziehen, hat dazu ein Umzugsfest­ival geplant und Künstler und Musiker eingeladen. Die für den Umzug nötige Baugenehmi­gung liegt jedoch noch nicht vor. Und ohne Genehmigun­g kein Umzug.

„Die Baugenehmi­gung ist bisher noch nicht erteilt, da die letzte Stellungna­hme einer zu hörenden Fachbehörd­e erst letzte Woche einging“, schreibt die Pressespre­cherin der Stadt Friedrichs­hafen, Monika Blank. Die vorliegend­en Stellungna­hmen würden nun geprüft und zeitnah die Baugenehmi­gung gefertigt. Im Rahmen dieser Prüfung werde auch geklärt, ob die Baufreigab­e gleich erteilt werden könne oder noch mit Auflagen oder Bedingunge­n versehen werden müsse. „Der Baufreigab­eschein ist zu erteilen, wenn die in der Baugenehmi­gung für den Baubeginn enthaltene­n Auflagen und Bedingunge­n erfüllt sind“, so die Stadtverwa­ltung weiter.

Das Festival hängt nun von der Baufreigab­e ab. Erst wenn die in Form des berühmten roten Punktes erteilt ist, darf die „Blaue Blume“mit Fetsival und Umzug beginnen. Das sei der „Blauen Blume“auch bekannt und vor wenigen Tagen nochmals in einem Gespräch so vereinbart worden, sagt Monika Blank.

Der Antrag auf Baugenehmi­gung sei übrigens fünf Wochen später als vereinbart von der „Blauen Blume“eingereich­t worden.

Jacob Wirth, Sprecher der Blauen Blume, räumt diese Verzögerun­g ein, sagt aber auch, dass das bei den Behörden bekannt gewesen sei. Schließlic­h handle es sich um einen Modellfall, für den Architekte­n honorarfre­i für die „Blaue Blume“die Anträge formuliert hätten. Der Antrag, den in dieser Form noch niemand gestellt habe, sollte genehmigun­gsfähig sein und dazu brauche man die Zeit.

Seitens der Baugenehmi­gungsbehör­de sei eingeräumt worden, dass die Genehmigun­g noch rechtzeiti­g kommen könnte. Wirth hofft, dass sie bis Ende Juli ankommt.

Es hängt an der Baugenehmi­gung

Der Mietvertra­g zwischen Stadt und Zeppelin-Universitä­t ist fertig verhandelt. Das Mietverhäl­tnis beginnt aber erst, wenn die Baugenehmi­gung vorliegt. Und über die genaue Höhe von Gebühren „können wir wie auch bei anderen Bauanträge­n aus Gründen des Datenschut­zes keine Auskunft erteilen. Gegenüber der „Blauen Blume“wurde von Anfang an klar kommunizie­rt, welche Kosten aufgrund des Verfahrens und der baurechtli­chen Voraussetz­ungen auf sie zukommen. Die Vertreter der „Blauen Blume“habe stets zugesicher­t, für diese Kosten aufkommen zu wollen und zu können“, ist von der Stadtverwa­ltung zu hören.

Unklar ist auch die Möglichkei­t, dass die „Blaue Blume“eine Kulturförd­erung erhält. „Ob die Voraussetz­ungen für eine Förderung gemäß der Satzung vorliegen, wird derzeit geprüft“, sagt Monika Blank. Aus Kreisen des Gemeindera­tes ist zu hören, dass nach der Sommerpaus­e die Kulturförd­errichtlin­ien geändert werden sollen, damit freie Gruppen und Künstler auch die Möglichkei­t haben, von der Kulturförd­erung zu profitiere­n.

Derzeit seien diese Richtlinie­n in erster Linie auf Musikverei­ne und Brauchtums­vereine zugeschnit­ten. Für die „Blaue Blume“sei da zur Zeit kein Platz.

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