Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Ein atemberaubendes Spiel auf der Gitarre
Giovanni Weiss und „Django Deluxe“erfüllen das Kleine Zelt mit Gipsy Swing
- Wegen des zu befürchteten Regens hat die Matinee von „Django Deluxe“am Sonntagmorgen im Kleinen Zelt stattgefunden, was der Veranstaltung aber keinen Abbruch tat. Im Gegenteil, der unvergleichliche Sound der Hamburger Sinti-Band ist im kuscheligen Zelt ohne störende Nebengeräusche beim Publikum noch intensiver angekommen.
Viele Konzertbesucher hatten ihre Eintrittskarten bereits vorher gekauft, doch es gab noch viele, die sich am Sonntagmorgen spontan entschlossen hatten, an der Matinee teilzunehmen und wurden für diesen Entschluss nicht enttäuscht. Dafür sorgten die vier Musiker von „Django Deluxe“, allen voran Gitarrist und Weiss.
Weiss legte von Beginn eine atemberaubende Fingerfertigkeit auf den Saiten seiner Gitarre hin, die die Zuhörer sofort in seinen Bann zog. Diese Begabung wurde dem Sinti in die Wiege gelegt, für den der belgischfranzösische Sinti-Gitarrist Django Reinhardt das große Vorbild war. Zu seinem Andenken benannte er dann auch seine Band nach ihm.
Virtuos agierte er auf seinem Instrument, begleitet von seinem Bruder Jeffrey Weiss am Kontrabass, Silvan Strauß am Schlagzeug und David Weiss am Akkordeon. Die mit EchoAuszeichnungen dekorierte Band, bot erfrischende Musik mit unvergleichlichem Sound, die sowohl durch die Tradition Django Reinhardts aber auch von dem amerikanischen Bandleader Giovanni Jazz-Gitarristen Georg Benson beeinflusst war.
Aber auch eigene Kompositionen stellte das Quartett vor. So kündigte Giovanni einen Titel an mit „Das ist ein Song für das Kuscheltier meiner Tochter“. Natürlich stand der Bandleader im Mittelpunkt, gab aber immer wieder seinen Bandmitgliedern die Gelegenheit, sich mit Solis hervorzutun oder ging einen Dialog mit dem Akkordeon ein.
Im Laufe des Konzertes präsentierten die Musiker aus ihrem DebütAlbum „Wilhelmsburg“neben Eigenkompositionen auch ein Repertoire von Jazz-Größen wie Erroll Garner und Miles Davis. Das Publikum war begeistert, swingte, klatschte mit und forderte zum Ende des Konzertes Zugaben, den die Band selbstverständlich auch nachkam.