Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

In Horgenzell gibt’s ein Autocrossr­ennen

90 Fahrzeuge rasen am Samstag und Sonntag über das Feld

- Von Philipp Richter Wie Autocross aussieht, sehen Sie im Video unter der folgenden Adresse: www.schwaebisc­he.de/ autocross

HORGENZELL - Die Rennstreck­e steht, die Vorbereitu­ngen laufen auf Hochtouren, das Feintuning kommt noch am Freitag und dann kann es in Absenreute bei Zogenweile­r in der Gemeinde Horgenzell losgehen. Am Wochenende, 12. und 13. August, findet nämlich auf dem Feld von Magnus Finsterle das erste Autocrossr­ennen in der Gemeinde statt. Ausgericht­et wird es vom Stock-Car-Club Trossingen (SCCT).

Der Vereinsvor­sitzende des SCCT, Horst-Dieter Straub, freut sich riesig, dass sein Verein endlich wieder ein Rennen ausrichten kann. „Wir sind überglückl­ich. Wir sind voll unter Strom, ein Wahnsinnse­reignis“, sagt der 61-Jährige. 2011 fand das letzte Rennen, organisier­t vom SCCT, auf der Heimstreck­e in der Trossinger Teufelsgur­gel statt. Seither hat der Verein immer wieder vergeblich versucht, einen Ort für seine Veranstalt­ungen zu finden. Schlussend­lich hat es 2017 in Horgenzell geklappt. „Familie Schumacher aus Horgenzell ist Mitglied bei uns im Club und hat den Kontakt hergestell­t“, berichtet Straub.

Zum Hintergrun­d: Den SCCT gibt es seit 1974, dessen Mitglieder laut Straub aus einem Radius von 250 Kilometer kommen. Zu Spitzenzei­ten hatte der Verein 160 Mitglieder, heute ist es noch die Hälfte. Das hatte auch mit dem Verlust ihrer Rennstreck­e in Trossingen zu tun, wie Straub erzählt. Auf einer alten Erddeponie haben sie ihre Rennstreck­e gebaut, dann habe das Unternehme­n Haas ihr Gelände gekauft und bebaut. „Seither sind wir auf der Suche nach einer neuen Heimat“, sagt Straub.

Bis zu 3000 Besucher erwartet

Für den Verein ist es ein historisch­es Ereignis, jetzt wieder durchstart­en zu können. Erwartet werden 2000 bis 3000 Besucher. Einmal seien zu einem Rennen in Trossingen mehr als 5000 Besucher gekommen, das war der Spitzenwer­t. Viele Besucher sind für die Vereinskas­se wichtig. Denn so ein Rennen kostet Geld: Mit Versicheru­ngen und Vorbereitu­ngen ist der Verein mit 18 000 Euro in Vorleistun­g gegangen. Gefahren wird in 14 Klassen, auch einen Jugendlauf ist geplant. „Unser jüngster Fahrer ist 14 Jahre alt“, sagt der Vereinsvor­sitzende und erklärt, dass beim Autocross schon Kinder und Jugendlich­e ab zwölf Jahren mitmachen können. Für die Zuschauer wird es spannend am Samstag ab 13 Uhr. Dann beginnt der erste Vorlauf. Am Sonntag findet der zweite Vorlauf statt, der bereits um 8.30 Uhr beginnt. Um 13 Uhr starten die Finalläufe, anschließe­nd ist Siegerehru­ng. Straub versichert: „Gefahren wird bei jedem Wetter. Das hier ist ein gutes Gelände. Wenn es regnet, dann regnet’s halt.“

Zum Rennen angemeldet haben sich 81 Teilnehmer, aber der SCCT rechnet mit unangemeld­eten Teilnehmer­n. Einer, der dabei sein wird, ist ein bekannter Name in der Szene: Wolfgang Eppler aus Oberteurin­gen mit seinem D Renault Alpine. Er tritt in Klasse 6 an.

Für Sicherheit ist während der Veranstalt­ung gesorgt. Sowohl für die Zuschauer als auch für die Rennfahrer. Die Strecke markiert mit einem Pflug aufgelocke­rte Erde, dann gibt es einen Sicherheit­sabstand bis zu einem Bauzaun, um den herum sich das Publikum scharen kann. Zudem wird es zum Schutz der Fahrer Heuballen in den Kurven geben. Rettungskr­äfte sind vor Ort. Wie schnell die Autos fahren, das kann Straub nicht sagen. „Kein Auto hat einen Tacho. Beim Autocross wird bei den Serienauto­s alles Brennbare ausgebaut, dann wird ein Rennsitz und mit Gurten wie bei der Formel 1 eingebaut“, erklärt er und schätzt, dass manche Autos auf der geraden Strecke um die 100 km/h schnell werden können.

Und der Vereinsvor­sitzende stellt klar, dass hier in Horgenzell nicht mit Stockcars gefahren wird. Der Vereinsnam­e SCCT rühre nur daher, dass der Begriff „Autocross“bei der Gründung geschützt war. Doch der Verein wird so oder so einen neuen Namen bekommen, wenn er erst einmal eine neue Heimat gefunden hat, dann verschwind­et nämlich auch Trossingen aus dem Namen.

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FOTO: PHILIPP RICHTER Der Vereinsvor­sitzende des Stock-Car-Clubs Trossingen, Horst-Dieter Straub, nach einer Probefahrt auf der Rennstreck­e bei Absenreute in der Gemeinde Horgenzell.

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