Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Wandern für einen offenen Umgang mit Depression­en

Start zur Mut-Tour in Friedrichs­hafen – Bundesweit­e Aktion will auf Volkskrank­heit aufmerksam machen

- Von Sarah Huß

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Mut-Tour wirbt quer durch Deutschlan­d für den offenen Umgang mit Depression. Als eine von mehreren Gruppen startete das „Ehemaligen-Team“am Freitag ihre Wanderung in Friedrichs­hafen.

Die Frau, die sich den Smiley vor das Gesicht hält, soll all diejenigen repräsenti­eren, die sich nicht trauen, offen über dieses Thema zu sprechen und sich hinter einer lächelnden Fassade verstecken. Nach dem Motto „Mut haben und Mut geben“wollen sowohl Depression­serfahrene als auch unerfahren­e Menschen andere dazu animieren, sich gegenüber dieser Krankheit nicht zu verschließ­en. „Wir setzen uns dafür ein, dass man irgendwann mal genauso unbefangen sagen kann, dass man zum Psychother­apeut geht, wie man auch sagen kann, einen Termin beim Zahnarzt zu haben“, sagt Gert Treuter, ein Mitglied der Mut-Tour. Er selbst hat schon mehrere Etappen mitgemacht. „Die Mut-Tour hilft mir persönlich sehr gut, besser mit meiner Krankheit umzugehen. Es tut gut, mit Menschen zusammen zu sein, die einen verstehen. Wir kennen uns untereinan­der inzwischen sehr gut und achten aufeinande­r“, meint Treuter. Gemeinscha­ft ist ein wichtiges Stichwort, wenn es um die Mut-Tour geht. Auch Mia Anders ist bei dieser Etappe mit dabei. Laut ihr stützt sich die Mut-Tour auf vier Pfeiler: Gemeinscha­ft, Struktur, Natur und Bewegung. Bis die Tour voraussich­tlich am 18. August, in der Nähe von Kempten, das Ende ihrer Etappe erreicht hat, schlafen die Mitglieder hauptsächl­ich in Zelten. „Die Tour hat echten Abenteuerc­harakter. Man weiß nie genau, wo man am Ende vom Tag landet“, sagt Nina Schulz, ein weiteres Mitglied. „Wer sich unserer Tour anschließe­n möchte, ist recht herzlich willkommen.“Und sie fügt an: „Es wird auch nächstes Jahr wieder eine Mut-Tour geben, bei der wir uns freuen würden neue Gesichter zu sehen.“

Mehr Informatio­nen zum Thema finden Sie online unter: diskussion­sforum-depression.de forum-depression­en.de depression-diskussion.de

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FOTO: TERESA FREI Wollen Mut machen für einen offenen Umgang mit Depression­en: Gert Treuter, Jürgen Keil, Mia Anders und Nina Schulz (von links).

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