Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Zur Universiade geht es wieder nach Fernost
Physiotherapeutin Monika Muehlberger begleitet deutsche Sportler bei Studentenspielen
MARKDORF - Zu ihrer zehnten Sommer-Universiade bricht die Markdorferin Monika Muehlberger in der kommenden Woche auf. Aufgabe der Physiotherapeutin: Das Physioteam für die deutsche Delegation in der taiwanischen Hauptstadt Taipeh leiten. Wie ihr Alltag dabei aussehen wird, hängt vor allem von den möglichen Verletzungen der Sportler ab. Dennoch weiß Muehlberger schon jetzt: Schlaf wird sie in den 14 Tagen eher wenig bekommen.
Den größten Gegner der Sportler hat die Physiotherapeutin bereits im Visier: Die Klimaanlagen. „Die Temperaturwechsel werden ziemlich heftig. Tagsüber herrschen rund 38 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit“, berichtet Muehlberger. Da könnten die Sportler sich schnell eine Erkältung oder Sommergrippe einfangen. Und das bedeute bei der Universiade klar das Aus weiß die Physiotherapeutin. Doch sie hofft, dass solche Fälle sowie auch schwere Verletzungen ausbleiben. Ihr zehnköpfiges Team wird aber dennoch kaum Langeweile haben. Es gibt einen festen Zeitplan für den knapp zweiwöchigen Wettkampf. Die Therapeuten haben die Sportarten unter sich aufgeteilt, werden jeweils im Training und meistens auch beim Wettkampf dabei sein. „Das werden meistens ZwölfStunden-Tage“, lautet Muehlbergers Erfahrung.
Insgesamt hat der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband 127 studierende Sportler für die Universiade nominiert. Die Markdorferin wird für Golfer und Inline-Skater zuständig sein. „Die Speedskater sind zum ersten Mal dabei und sehr ehrgeizig, weil sie so eine Wettkampf-Plattform natürlich kaum bekommen“, berichtet Muehlberger. Golf hingegen sei im asiatischen Raum eine Massensportart – aus Deutschland ist allerdings nur eine Sportlerin dabei. Größer seien die Teams in den klassischen Sportarten wie Leichtathletik, Schwimmen und Kampfsport. Am Montag steigt die Markdorferin in ihren Flieger, beginnt nach der Ankunft mit Aufbau des Betreuungsbereiches. Ab 16. August startet das Training, am 19. August werden die Wettkämpfe eröffnet. Seit 1999 begleitet Muehlberger die Studentensportler bei der Universiade, hat dafür eine Zusatzqualifikation abgeschlossen. „Seitdem hat die Universiade hierzulande leider nicht an Öffentlichkeit gewonnen“, bedauert die Physiotherapeutin. Das sei für sie verwunderlich, denn von den studentischen Athleten würden es einige in den Spitzensport schaffen.
Vor zwei Jahren in Südkorea hatte das Physioteam nur wenige Verletzungen der Sportler zu behandeln. Trotzdem müssen die Therapeuten stets dabei und im Ernstfall zur Stelle sein. Viel Zeit für Stadtbummel oder Besichtigungen wird Muehlberger während der Universiade wieder nicht haben. „Das bekommen wir neben dem Wettbewerb leider nicht hin, aber es ist schließlich auch kein Urlaub“, sagt Muehlberger. Der wird in diesem Jahr aber an die Universiade angehängt: Mit ein paar Kollegen plant die Markdorferin noch einen Stopp in Shanghai.
„Die Speedskater sind zum ersten Mal dabei und sehr ehrgeizig, weil sie so eine Wettkampf-Plattform kaum bekommen.“ Monika Muehlberger, Physiotherapeutin der Speedskater.