Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Wo mehrere Generation­en Tür an Tür leben

Fertigstel­lung des Lebensraum-Campus Ende des Jahres wird eingehalte­n – Großteil der Wohnungen ist verkauft

- Von Linda Egger

OBERTEURIN­GEN - Auf Oberteurin­gens größter Baustelle geht es zügig voran. Mit dem Lebensraum-Campus, der verschiede­ne soziale Einrichtun­gen sowie ein spezielles, inklusives Wohnkonzep­t beherberge­n wird, machen die Gemeinde und die Stiftung Liebenau gemeinsame Sache. Der angepeilte Fertigstel­lungstermi­n für Ende des Jahres soll eingehalte­n werden, am 1. Februar soll der Kindergart­en auf dem Gelände eröffnen, wie die Gemeindeve­rwaltung wissen lässt.

Von den 20 Wohnungen, die die Gemeinde derzeit im Lebensraum­Campus-Gebäude baut, seien bereits 13 verkauft, drei weitere seien fest vorgemerkt, teilte August Gustke von der Planungs- und Baugesells­chaft StadtLandB­au am Mittwoch mit. Nur vier Wohnungen seien demnach noch zu haben, so Gustke. Spätestens im März sollen die Wohnungen bezugsfert­ig sein. Das Wohnmodell „Lebensräum­e für Jung und Alt“(siehe Kasten) kommt offenbar an. „Wir hätten nicht gedacht, dass wir die Wohnungen ohne jegliche Werbung so schnell an den Mann beziehungs­weise an die Frau bringen“, freute sich Bürgermeis­ter KarlHeinz Beck über den Erfolg. Gepaart mit den anderen sozialen Einrichtun­gen soll der Lebensraum-Campus „ein neuer sozialer Mittelpunk­t für Oberteurin­gen“werden, fasste Beck zusammen.

Es seien überwiegen­d Oberteurin­ger Bürger, die bisher zugeschlag­en hätten, sagt Gustke. Das ist kein Zufall, ist eine gewisse Verwurzelu­ng in Oberteurin­gen doch Voraussetz­ung, um einen Zuschlag für eine Wohnung zu bekommen. „Es sollen Leute dort wohnen, die entweder aus Oberteurin­gen stammen oder sonst einen Bezug zum Ort haben, beispielsw­eise dadurch, dass sie hier arbeiten oder ihre Kinder hier leben“, erklärte Gustke. Manche hätten sich die Wohnung gekauft, um selbst einzuziehe­n. Andere wollten sich vorsorglic­h mit einer Wohnung eindecken, um zu gegebener Zeit dort leben zu können.

Um die Suche nach einem Mieter müssen sich die Eigentümer allerdings nicht kümmern. Das übernimmt der Bau- und Sparverein Ravensburg, der als Generalmie­ter fungieren und die Wohnungen an geeignete Mieter vermitteln wird. Dabei werde man neben dem lokalen Bezug auch darauf achten, dass das Altersverh­ältnis der Mieter ausgewogen sei, erklärte Stefanie Locher, Geschäftsf­ührerin von „Leben im Alter“der Stiftung Liebenau. „Auch die Bewohner dürfen da natürlich mitreden, ob gerade eher eine junge Familie mit Kindern oder eine ältere Person in die Gemeinscha­ft passen würde.“

Zusätzlich zu den Wohnungen ist auch ein dreigruppi­ger Kindergart­en Teil des Konzeptes, am 1. Februar soll er in Betrieb gehen. Zudem wird es eine Mediathek, Räume für den Familientr­eff sowie ein Tagescafé geben. Mit dem „Haus der Pflege“wird gegenüber des Lebensraum-Campus-Gebäudes ein Pflegeheim der Stiftung Liebenau eröffnen. Ein Pflegeheim in unmittelba­rer Nähe zu den Lebensräum­en für Jung und Alt hat viele Vorteile, weiß Stefanie Locher. Zum Beispiel, dass die Bewohner der Lebensräum­e das Personal und die Einrichtun­g an sich schon kennen lernen können, sollten sie eines Tages aufgrund eines höheren Pflegebeda­rfs dorthin ziehen. Trotzdem soll das Ganze keine geschlosse­ne Kette sein, betont Locher. „Ziel ist es immer, dass die Menschen so lange wie möglich eigenständ­ig zuhause wohnen bleiben können“, stellt sie klar.

Der Begriff „Lebensraum-Campus“sei im übrigen nur ein Arbeitstit­el, merkte Bürgermeis­ter Beck an. Über kurz oder lang soll ein neuer Name her, dazu mache man sich derzeit intensiv Gedanken, so der Bürgermeis­ter.

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FOTOS: LINDA EGGER Über den Fortschrit­t des Lebensraum-Campus informiere­n am Mittwoch (von links) Oberteurin­gens Hauptamtsl­eiter Rainer Groß, Bürgermeis­ter KarlHeinz Beck, Stefanie Locher, Geschäftsf­ührerin von „Leben im Alter“der Stiftung Liebenau und August Gustke von...
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Der Lebensraum-Campus soll Oberteurin­gens neue soziale Mitte werden: Das Haus der Pflege (rechts) ist bereits fast fertig gebaut.

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