Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Flaniermeile „Bodan-Werft“offiziell eingeweiht
Erster Bauabschnitt der Promenade wird mit Beifall angenommen – Dauerausstellung soll an Werft erinnern
KRESSBRONN - Die Gemeinde Kressbronn ist nun endgültig am See angekommen. Im Rahmen der offiziellen Eröffnung des ersten Bauabschnitts der Promenade auf dem ehemaligen Gelände der Bodan-Werft, hat Bürgermeister Daniel Enzensperger am Freitagabend von einem langersehnten Wunsch, der nun in Erfüllung ginge, gesprochen: „Es war ein langer und nicht immer einfacher Weg. Ich freue mich ganz besonders, diese wunderschöne Promenade einweihen zu dürfen. Kressbronn ist am See angekommen.“
Nach vielen Diskussionen im Vorfeld und rund eineinhalb Jahren Bauzeit haben die Kressbronner Bürger und deren Gäste nun endlich ihre eigene Seepromenade, zumindest den ersten Abschnitt davon. Bis zum Frühjahr 1018 soll die 1,6 Millionen Euro teure Flaniermeile mit dem zweiten Bauabschnitt vollendet sein. Bürgermeister Enzensperger sprach von einem ganz besonderen Tag und dankte allen voran Guido Wolf (CDU), Minister für Justiz und Europaangelegenheiten, dem Regierungspräsidium aber auch seinem Vorgänger Edwin Weiß, den Gemeinderäten und seinen Mitarbeitern im Rathaus: „Wir haben Zuschüsse aus dem Tourismus-Infrastrukturprogramm des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 825 000 Euro erhalten, für den zweiten Abschnitt nochmals 750 000 Euro. Das ist großartig und einmalig, vielen Dank für diese Förderung und für ihren Weitblick bei der Realisierung dieses für Kressbronn so wichtigen Projekts“, freute sich der Schultes, bevor er einen Rückblick auf die Ära der Bodan-Werft beziehungsweise deren Ende samt Entwicklungsgeschichte der Folgenutzung in Erinnerung rief.
Hafensanierung für eine Millionen Euro
Wie Enzensperger ausführte, dürfe man sich über eine große und weite Fläche freuen, die mit über 2000 Quadratmeter Granitpflastersteinen aus dem bayerischen Wald verbaut sei. Mit dem 795 000 Euro teuren Aussichtspavillon, in dem eine Dauerausstellung zur Erinnerung an die Bodan-Werft integriert werde und die neue Hafenmeisterei vom Match Center Germany ihren Sitz habe, setze man dem Ganzen eine Krone auf. In diesem Zusammenhang dürfe man laut Enzensperger die Sanierung des angrenzenden Hafens, die alleine mit einer Millionen Euro zu Buche geschlagen habe, nicht unerwähnt lassen. Er freute sich aber auch aus einem anderen Grund: Durch die Förderung und Installation von Nistplätzen (auch für Fledermäuse) auf dem Gelände sowie durch die Ansiedlung zahlreicher Schwalben in den alten noch bestehenden Hallen, sei Kressbronn nun zweitgrößtes Schwalbensiedlungsgebiet in ganz Deutschland.
Guido Wolf gratulierte im Beisein weiterer politische Gäste zur gelungenen Realisierung: „Es war und ist mir ein besonders Anliegen, das Bodenseeufer für Einheimische und Touristen zugänglich zu machen. Dies ist hier eindrucksvoll gelungen. Ein Gewinn für Kressbronn aber auch für die vielen Stuttgarter Gäste, die in Kressbronn ja bekanntlich sehr beliebt sind“, schmunzelte Wolf. Zugleich lobte er die Tatsache, dass man mit dem Erhalt von Teilen der Werft, sowie mit der Dauerausstellung, Wirtschafts- und Industriegeschichte für nachfolgende Generationen schreibe und somit diese in Erinnerung erhalte. „Möge die Zustimmung der Bürger auch weiterhin erfolgen und die kommenden Bauabschnitte von Erfolg gekrönt sein“, sagte der Landespolitiker, bevor das Match Center Germany zu kostenlosen Boots-Rundfahrten auf dem See einlud und der Stehempfang zum gemeinsamen Austausch einlud.