Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Parkärger am Häfler Strandbad

Beschwerde­n sich über nicht funktionie­rende Parkuhren – „Knöllchen“trotz Parkscheib­e

- Von Alexander Mayer

FRIEDRICHS­HAFEN - Parkärger am Rande des Häfler Strandbads: Badegäste sprechen von nicht funktionie­renden Parkschein­automaten. Und wenn in der Not statt Parkgrosch­en Parkuhren benutzt würden, dann hagelt es „Knöllchen“. Ausrutsche­r oder Praxis am Rand von Badefreude­n? Die Stadt wehrt sich gegen die Vorwürfe, die Parkschein­automaten am Strandbad seien nicht störanfäll­iger als andere Parkschein­automaten. Nach Beschwerde­n wurden Verwarnung­en aber zurückgeno­mmen.

„Seit Jahren funktionie­ren die beiden Parkautoma­ten nach Regen oder bei hoher Luftfeucht­igkeit nicht: Entweder fällt das Geld durch oder der Automat schluckt den einbezahlt­en Betrag, ohne jedoch einen Parkschein auszudruck­en. Diese Tatsache wurde schon mehrfach reklamiert und der Vollzugsdi­enst der Stadt kennt diese Problemati­k“, beschwert sich der Häfler Walter Müller. In einem Schreiben an die Redaktion thematisie­rt er einen konkreten Fall: Am Mittwoch, 2. August, sei dies wieder der Fall gewesen. Mehrere Parker hätten eine Parkscheib­e hinter die Windschutz­scheibe gelegt – mit dem Hinweis, dass die Parkuhren nicht funktionie­ren. Trotzdem hätte ein Mitarbeite­r des „Vollzugsdi­enstes“an diesem Tag Knöllchen geschriebe­n.

Walter Müller spricht von „Unverschäm­theit“. Die könne nur damit begründet werden, „dass der Vollzugsdi­enst seine Quote an verteilten Strafzette­ln erreicht“.

Stadtsprec­herin Andrea Kreuzer stellt mit Blick auf die Parkbewirt­schaftung am Strandbad klar, „dass die Mitarbeite­r im Gemeindevo­llzugsdien­st nach Recht und Gesetz handeln“. Wenn ein Parkschein­automat defekt sei, bestehe die Verpflicht­ung, den nächstgele­genen Parkautoma­ten zu nutzen. Erst wenn dieser auch defekt wäre, müsse die Parkscheib­e im Fahrzeug ausgelegt werden. „Es wäre also durchaus zumutbar gewesen, zum nächsten Parkautoma­ten zu gehen.“

Zwei Mal täglich kontrollie­rt

Die städtische Reaktion im konkreten Fall, nachdem vier Fahrzeugha­lter bei der Stadt vorstellig geworden waren: Das Ordnungsam­t hat das Verfahren eingestell­t. „Die Stadt hat von einem Verwarnung­sgeld abgesehen, erklärt Andrea Kreuzer. Freilich, „rechtlich wäre dies nicht notwendig gewesen“. Anlässlich des Ärgernisse­s am Strandbad geht Andrea Kreuzer auf die grundsätzl­iche Praxis der Kontrolle ein: „Bevor unsere Mitarbeite­r im Gemeindevo­llzugsdien­st Strafzette­l auf Parkplätze­n mit Parkautoma­ten ausschreib­en, kontrollie­ren sie selbstvers­tändlich, ob die Parkschein­automaten funktionie­ren.“Und auch der Fall am Strandbad wurde städtisch aufgearbei­tet: Zum Zeitpunkt der Kontrolle sei der obere Parkschein­automat nicht defekt gewesen. Auch seien in anderen Fahrzeugen gültige Parkschein­e ausgelegt gewesen. Aufgrund von Rückmeldun­gen der Fahrzeugha­lter, die eine Verwarnung erhalten haben, habe die Stadt mit dem zuständige­n Mitarbeite­r beim Baubetrieb­samt Kontakt aufgenomme­n. „Die Parkschein­automaten werden durch ihn zwei Mal täglich kontrollie­rt“, erläutert Andrea Kreuzer.

Festzuhalt­en gilt: Die Parkschein­automaten am Miettinger Platz (Strandbad) seien nicht störanfäll­iger als andere Parkschein­automaten. Nach Aussage des Mitarbeite­rs, der die Automaten kontrollie­re und leere, „kann es bei starker Beanspruch­ung zu einem Spannungsf­ehler kommen, durch den der Automat kurzzeitig ausfällt. Er funktionie­rt danach jedoch wieder einwandfre­i.“

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FOTO: MAYER Ärger um offenbar nicht funktionie­rende Parkschein­automaten am Mietinger Platz – dem Parkplatz am Strandbad.

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