Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Mit Teenagern durch die Hölle
Das Pubertier – Die Serie (Do., ZDF, 20.15 Uhr) -
Sie sind in den Fokus gerückt: Pubertierende Kinder, die urplötzlich die schönen Holzbuchstaben mit ihrem Namenszug von der Tür reißen, das Mittagessen verschlafen, würde man sie lassen, und ausschließlich über ihr Smartphone kommunizieren. Der Kolumnist Jan Weiler hat bereits den dritten Band über sein Zusammenleben mit einem von ihm sogenannten „Pubertier“herausgebracht, im Juli lief der dazugehörige Kinofilm mit Jan Josef Liefers in den Kinos an. Nun also die ZDF-Serie, die auch auf Weilers Büchern basiert. Der hat die Filmrechte geschäftstüchtig gleich an zwei Partner verkauft.
Genau durch dieses Überangebot hat die Fernsehserie nun das Nachsehen. Denn wer an dem Thema aus persönlichen Gründen interessiert ist – und nur dieser Kreis wird sich Bücher und Filme zu Gemüt führen – weiß inzwischen, durch welche Höllen Jan Weiler mit seiner TeenagerTochter gegangen ist. Die Vorlage ist amüsant, zweifellos, aber so gut, dass man über denselben Gag gleich mehrmals lachen kann, dann eben doch nicht. Schade eigentlich, denn Pasquale Aleardi kann als gepeinigter Vater durchaus mit Liefers mithalten. Gisela Schneeberger und Annette Frier bereichern eigentlich jede TV-Produktion. Aber es hilft nichts: Bei der Umsetzung hätte man sich stärker von der Vorlage lösen müssen, um dem Ganzen einen neuen, interessanten Schliff zu geben.