Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Wo bleiben Farbe und gute Laune?
So ein Rundgang über die Baustellen der B 31-neu ist nicht nur beeindruckend, sondern eröffnet auch ganz neue Gedankenhorizonte. Keine Sorge, da geistern keine Brückenschamane oder Straßenbau-Gurus durch die Gegend, da stehen fertige Brücken – schlicht, funktional und einfach nur grau. Wenn man die Leute auf den Baustellen mal genauer fragt, oder einfach durch Bayern und andere Regionen fährt, in denen neue Bauwerke, vornehmlich Brücken mit Geländern, enstanden sind, dann begegnet dem dahineilenden Autofahrer eine Vielfalt farblicher Gestaltung. Bis hin zu Regenbogenfarben an einem Geländer einer Brücke, „weil der Bürgermeister dazu die Idee hatte“– ist zu hören. Und ein wenig weitergefragt, wird schnell klar, warum hier in Friedrichshafen alles grau bleibt: Weil niemand gesagt hat, dass es farbig werden soll. Das koste keinen Cent mehr, das sei problemlos machbar, heißt es – zumindest während der Bauphase. Liebe Häfler, lasst euch was einfallen, lasst uns Farbe an die Brückengeländer bringen. Das ist hier kein Aufruf an Graffiti-Künstler. Die Farbe muss bei der Deges nur bestellt werden.
Ähnliches gilt übrigens auch für die Kreisverkehrsgestaltung – wenn nichts gesagt wird, bleibt das Teil grau asphaltiert. Und solange noch nicht gebaut ist, wie es an der Anschlussstelle Schnetzenhausen ja der Fall ist, kann noch alles in der Gestaltung des Kreisverkehres berücksichtigt werden.
Es gibt also noch einiges zu tun und die Bürger dieser Stadt sollten Farbe bekennen, sollten über den Gemeinderat und die Stadtverwaltung Ideen zu bunten Brückengeländern vorbringen. Noch sind von den sieben Brücken nicht alle gebaut. Noch ist Kreativität gefragt und noch hat die Bundesstraße die Chance, ein paar Gute-Laune-Tupfer zu tragen.