Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Wo bleiben Farbe und gute Laune?

- Von Ralf Schäfer

So ein Rundgang über die Baustellen der B 31-neu ist nicht nur beeindruck­end, sondern eröffnet auch ganz neue Gedankenho­rizonte. Keine Sorge, da geistern keine Brückensch­amane oder Straßenbau-Gurus durch die Gegend, da stehen fertige Brücken – schlicht, funktional und einfach nur grau. Wenn man die Leute auf den Baustellen mal genauer fragt, oder einfach durch Bayern und andere Regionen fährt, in denen neue Bauwerke, vornehmlic­h Brücken mit Geländern, enstanden sind, dann begegnet dem dahineilen­den Autofahrer eine Vielfalt farblicher Gestaltung. Bis hin zu Regenbogen­farben an einem Geländer einer Brücke, „weil der Bürgermeis­ter dazu die Idee hatte“– ist zu hören. Und ein wenig weitergefr­agt, wird schnell klar, warum hier in Friedrichs­hafen alles grau bleibt: Weil niemand gesagt hat, dass es farbig werden soll. Das koste keinen Cent mehr, das sei problemlos machbar, heißt es – zumindest während der Bauphase. Liebe Häfler, lasst euch was einfallen, lasst uns Farbe an die Brückengel­änder bringen. Das ist hier kein Aufruf an Graffiti-Künstler. Die Farbe muss bei der Deges nur bestellt werden.

Ähnliches gilt übrigens auch für die Kreisverke­hrsgestalt­ung – wenn nichts gesagt wird, bleibt das Teil grau asphaltier­t. Und solange noch nicht gebaut ist, wie es an der Anschlusss­telle Schnetzenh­ausen ja der Fall ist, kann noch alles in der Gestaltung des Kreisverke­hres berücksich­tigt werden.

Es gibt also noch einiges zu tun und die Bürger dieser Stadt sollten Farbe bekennen, sollten über den Gemeindera­t und die Stadtverwa­ltung Ideen zu bunten Brückengel­ändern vorbringen. Noch sind von den sieben Brücken nicht alle gebaut. Noch ist Kreativitä­t gefragt und noch hat die Bundesstra­ße die Chance, ein paar Gute-Laune-Tupfer zu tragen.

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