Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Polozker Kinderärztin erhält Ehrenbrief der Stadt
Bürgermeister Andreas Köster überreicht Auszeichung an Elena Stepanez
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - In einer Feierstunde im städtischen Kulturpalast in Polozk hat Elena Stepanez von Bürgermeister Andreas Köster den Ehrenbrief der Stadt Friedrichshafen überreicht bekommen. Mit dieser Auszeichnung würdigten die Stadt und der Gemeinderat die Verdienste von Elena Stepanez um die Städtepartnerschaft zwischen Friedrichshafen und Polozk. Unter den Gästen bei der Überreichung des Ehrenbriefes waren Vertreter der Vereine Tschnernobyl-Echo und Strumok sowie des Frauenrates.
In seiner Laudatio dankte Bürgermeister Andreas Köster Elena Stepanez, Kinderärztin und Neurologin für Kinder in der Poliklinik Polozk, für ihr jahrelanges und besonderes Engagement. „Ihr Augenmerk gilt den Kleinen, den Hilfsbedürftigen, denjenigen, die noch wachsen und sich entfalten können. Für Sie ist der Arztberuf eine Berufung. Sie sehen, wenn jemand Hilfe braucht und Sie engagieren sich auch über ihr medizinisches Fachgebiet und über ihr berufliches Aufgabenfeld hinaus“, so Köster.
Seit der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages im Jahr 1990 übernahm Elena Stepanez trotz ihrer starken Inanspruchnahme als Ärztin ehrenamtlich wertvolle Aufgaben, um die Partnerschaft zwischen den beiden Städten zu pflegen und weiterzuentwickeln, informiert die Stadtverwaltung im Presseschreiben. Demnach engagierte sie sich für zahlreiche Projekte im sozialen Bereich.
Bei einem mehrmonatigen Praktikum im Häfler Klinikum lernte sie die Arbeit im Klinikum und das Gesundheitssystem kennen. Während ihres Aufenthaltes fand sie Kontakt zu den Häfler Vereinen, mit denen sie beeindruckende Projekte ins Leben rief, heißt es weiter. Sie handelte stets nach dem Leitspruch „Hilfe zur Selbsthilfe“. Sie gründete verschiedene Selbsthilfegruppen und Vereine wie beispielsweise den Verein Strumok. Der Verein, den sie bis heute leitet, kümmert sich um Eltern mit behinderten Kindern. Bürger aus Friedrichshafen haben Patenschaften für diese Familien übernommen und unterstützen sie finanziell. Außerdem wird der Verein Strumok vom Freundeskreis Polozk unterstützt. Sie rief Selbsthilfegruppen für Familien mit Kindern, die an Diabetes erkrankt sind, am Down-Syndrom leiden oder eine Hörbehinderung haben, ins Leben. „Elena Stepanez ist eine verlässliche, kreative und pragmatische Frau, die dafür sorgt, dass die Gelder aus Friedrichshafen sinnvoll eingesetzt und dort ankommen, wo sie gebraucht werden“, so Bürgermeister Andreas Köster. Für das Projekt „Otkrowenje“, einer Anlaufstelle für werdende Eltern und junge Familien mit Kleinkindern, übergab ihr der Freundeskreis Polozk zwei Babysimulatorpuppen, mit denen junge Mütter den Umgang mit Babys erlernen können.
„Die Städtepartnerschaft zwischen Polozk und Friedrichshafen lebt von Menschen wie Ihnen, die Projekte ins Leben rufen, sie zum Laufen bringen und dafür sorgen, dass sie sich weiterentwickeln“, sagte Köster in seiner Laudatio anerkennend.