Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Fragebogen soll Gestank auf die Spur kommen
Unangenehmer Geruch in Friedrichshafen-Ost beschäftigt Stadt
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Seit dem vergangenen Jahr gehen bei der Stadt Friedrichshafen, der örtlichen Polizei, der Feuerwehr und dem Landratsamt Bodenseekreis immer wieder Beschwerden von Bürgern wegen nächtlicher unangenehmer Gerüche in Friedrichshafen-Ost ein (die SZ berichtete mehrfach). Um der Ursache auf den Grund zu gehen, haben Landratsamt und Stadtverwaltung nun einen Fragebogen ins Netz gestellt, über den die Bürger die Geruchsbelästigungen festhalten können.
Aufgrund der sehr kurzen Wahrnehmungszeiten von meistens nur 30 Minuten oder weniger, sind gesundheitliche Schäden nicht zu erwarten, teilt die Stadt weiter mit. Wegen der Meldungen der Bürger war das Umweltschutzamt des Landratsamtes bereits mit mehreren Betrieben im Gespräch. Diese kamen jedoch als Verursacher nicht in Betracht. Auch das Regierungspräsidium Tübingen war mit einem, in ihrer Zuständigkeit liegenden Betrieb, im Gespräch. Auch dieser Betrieb wurde als Verursacher der Gerüche ausgeschlossen, heißt es in der Mitteilung.
Je detaillierter, desto besser
Messungen der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichshafen, bei denen die Geruchsstoffe identifiziert werden sollten, waren erfolglos. Sie verfügt über Messgeräte, mit denen Brandgase und Gase von ausgewählten Gefahrstoffen identifiziert werden können. Für viele Geruchsarten existieren allerdings keine Analysegeräte, da die Geruchsarten sehr vielfältig und teilweise sehr kompliziert zu messen sind. Auch die Messungen des Stadtwerks am See blieben ohne Ergebnis. Über diese Messungen hinaus hat die Stadt keine Möglichkeiten, die Ursache für die Geruchsbelästigungen zu ermitteln. Erschwert werden die Untersuchungen nach den Ursachen der unangenehmen Gerüche dadurch, dass die Gerüche nur kurzzeitig und unregelmäßig in den frühen Morgenstunden auftreten, schreibt die Stadt. Aus diesen Gründen sind genaue Beobachtungen und Angaben von Bürgern zum örtlichen und zeitlichen Auftreten der Gerüche sehr wichtig. Dabei können auch detaillierte Schilderungen der Witterungsverhältnisse helfen, die Verursacherquelle einzugrenzen.
Mit dem Erfassungsbogen sollen Daten, wann die Geruchsbelästigungen auftreten, systematisch erhoben werden. Voraussetzung für die verwertbare Auswertung ist ein möglichst genaues Ausfüllen des Bogens.
Fragebögen sollten nur für das Gebiet Friedrichshafen-Ost (St. Georgen, Kitzenwiese, zwischen Paulinenstraße und Ravensburger Straße und der Südbahn, zwischen Eberhardstraße, Lindauer Straße und B 31 in Friedrichshafen-Ost) ausgefüllt werden.
Der Fragebogen gibt’s beim Umweltschutzamt des Bodenseekreises per E-Mail an umweltschutzamt@ bodenseekreis.de oder unter