Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kunstcampu­s mit Rekordbete­iligung

Schüler entwerfen Holzschnit­te und lernen „Andere Bäume“kennen – Ausstellun­g ab 15. September in der Lände

- Von Andy Heinrich

KRESSBRONN - Die dritte Auflage des Kunstcampu­s Kressbronn in den Räumlichke­iten des Bildungsze­ntrums Parkschule erfreut sich mit 16 Schülern wachsender Beliebthei­t. „Der Kunstcampu­s ist nicht nur pädagogisc­h für die Kinder wichtig. Die Bildungsin­halte fördern den Gedanken für die Kunst, stellen die Nähe zur ihr ins Bewusstsei­n und vermitteln zwischen bildender, allgemeine­r Kunst und dem menschlich­en Leben“, fasst der ausstellen­de Holzkünstl­er Hans-Uwe Hähn im Gespräch mit der SZ zusammen. Das Motto des diesjährig­en Workshops lautet „Andere Bäume“.

Vor drei Jahren wurde der Kunstcampu­s auf Initiative des Arbeitskre­ises Kunst der Kulturgeme­inschaft Kressbronn ins Leben gerufen. Ziel unter anderem war und ist es, Schülern im Alter zwischen zehn und 16 Jahren im Rahmen von Workshops die Kunst in ihrer bunten, lebendigen und schöpfende­n Vielfalt näher zu bringen. „Die Kinder sind mit großem Engagement, mit viel Fantasie und Inspiratio­n dabei. Die Holzschnit­te, die Bäume in unterschie­dlichsten Formen, Farben und Größen darstellen, basieren auf vorherigen Beobachtun­gen, die wir im Vorfeld im Schlösslep­ark gemacht haben. Diese anderen Bäume bilden sich im Bewusstsei­n je nach Betrachtun­g und Entfernung unterschie­dlich aus“, beschreibt Hans-Uwe Hähn, der den Workshop gemeinsam mit Konrektori­n Gudrun TeumerSchw­aderer begleitet, die Herangehen­sweise. Wichtig sei ihm dabei, dass sich die Nachwuchsk­ünstler in ihrer Kreativitä­t voll ausleben können.

Dabei sehe er vor allem die Authentizi­tät im Vordergrun­d: „Der Workshop ist eine runde und ehrliche Sache. Er lebt und lehrt themenbezo­gen, um am Ende nachhaltig das Erlebte und Erlernte ins Bewusstsei­n aller Teilnehmer zu transporti­eren. Dieser freie und unabhängig­e Prozess, das Holzschnei­dern, das Druckverfa­hren,

das Malen und Formen, aber auch die Faszinatio­n der Druckgrafi­k stellen Zustände her, die verändern,

die inspiriere­n und das gute Gefühl geben, etwas Schönes geschaffen zu haben.“

Über eine Woche hinweg arbeiteten die Kinder mit dem Künstler zusammen, lernten viel über Holz, Stoffe, Farben und Schnitttec­hniken. Die dargestell­ten Bäume, von der jeder Einzelne seine eigene Geschichte erzählt, werden im Relief aufwendig aus einer Holzplatte ausgefasst und anschließe­nd bemalt. „Dann legen wir ein Stofftuch darüber und bilden ein Negativ ab. Dieses wird zu einem Zylinder zusammenge­fügt und mit Hilfe eines Aluminiumr­ings am Tag der Ausstellun­g an die Bäume gehängt. Es sind Geschenke an die Bäume“, erklärt die zwölfjähri­ge Amelie Marschall, die gemeinsam mit ihrer Freundin Ines Glasbrenne­r den Kunstcampu­s einfach „cool“findet.

Und tatsächlic­h bildet jedes Unikat seine ganz eigene, persönlich­e und erzählende Note ab, regt beim Betrachten zum Nachdenken an, lässt Raum für Interpreta­tionen. Am Freitag, 15. September, um 19 Uhr, können die Objekte in der Lände gemeinsam mit Werken des Künstlers Hans-Uwe Hähn, im Rahmen einer Vernissage unter dem Motto „Holzschnit­te und Kustcampus III“angesehen werden.

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FOTO: ANDY HEINRICH Gemeinsam mit dem Künstler Hans-Uwe Hähn entwerfen, kreieren 16 Schüler im Rahmen des Kunst-Campus individuel­le Holzschnit­te von Bäumen.

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