Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Melancholie und Weite
Kein Zweifel: Frédérique Dastrevigne ist derzeit die schönste Stimme Frankreichs. Mit den berührendsten Songs, den poetischsten Texten. Fredda, so ihr Künstlername, hat jetzt ihr fünftes Album eingespielt, und das ist anders als ihre früheren CDs – reifer, eindringlicher. Manchmal fast so spirituell wie Margo Timmins von den kanadischen Cowboy Junkies, manchmal mit leiser Wehmut wie bei Element of Crime, und doch immer 100 Prozent neuer französischer Chanson.
„Land“hat sie das Album genannt, weil man dieses Wort in englischer, französischer und deutscher Sprache findet. Um ein offenes Areal geht es, um kommen, gehen, hoffen, sich sehnen. Und um ankommen. Um ein eigenes Kopf-Territorium, weit, weites Land.
Der Sound der Band wird bestimmt durch die E-Gitarre von Stephane Louvain, leicht hallig und mit Sixtie-Vibrato, sowie E-Bass plus Drums. Eine sparsame, klare Instrumentierung. Produzent Jim Waters hat zusammen mit Fredda die Tracks in seinem Studio in Tucson/Arizona abgemischt, ziemlich hypnotisch. Einigen Stücken hat er Mariachi-Trompeten hinzugefügt, dezent, keine rosarote Soße. Wer sich für nouvelle chanson interessiert oder einfach für gute Musik: voilà! (bgw)
Fredda: „Land“, Le Pop/Groveattack. Mit Booklet, in dem alle Texte im Original sowie in deutscher Übersetzung zu lesen sind.