Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Der Ursache von Arthrose auf der Spur
An der Orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim in Frankfurt am Main gibt es seit vergangenem Jahr einen neuartigen Forschungsbereich für Osteoarthrose: Zum einen werden Grundlagenforschung und klinische Fragestellungen miteinander verbunden, zum anderen wird interdisziplinär geforscht, um die Gelenkerkrankung frühzeitiger erkennen und effektiver behandeln zu können. Andrea Meurer, Klinikdirektorin und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), und Forschungsleiter Frank Zaucke (Fotos: Uniklinik Friedrichsheim) werden zusammen mit ihrem wissenschaftlichen Team in den nächsten sieben Jahren diese Thematik bearbeiten.
Frühe Diagnostik durch neue Biomarker
Laut Pressemitteilung der Universitätsklinik sollen durch eine enge Verknüpfung von Grundlagen- und klinischer Forschung langfristig neue Therapieansätze entwickelt werden. Im Vordergrund steht dabei eine möglichst frühe Diagnostik durch neue Biomarker, um Patienten rechtzeitig und effektiv behandeln zu können. Hauptaufgabe des neuen Forschungsbereichs ist es, molekulare und zelluläre Mechanismen aufzuklären, die am Entstehen sowie am Verlauf der Osteoarthrose beteiligt sind. Durch das bessere Verständnis der Rolle der verschiedenen beteiligten Zelltypen erhoffen sich die Wissenschaftler Rückschlüsse darauf, wie die Regenerationsfähigkeit des Gewebes verbessert werden kann.
Früher wurde Osteoarthrose oft mit Knorpeldegeneration gleichgesetzt. Heute wird immer deutlicher, dass neben dem Knorpel auch der Knochen unterhalb des Knorpels sowie die Schleimhaut an der Erkrankung beteiligt sind. Bei der Analyse der Krankheitsentwicklung ist es besonders wichtig, alle beteiligten Teilbereiche und deren Zusammenspiel einzubeziehen.
Der Forschungsbereich wird von der Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung Mannheim mit 4,2 Millionen Euro gefördert. (sz)