Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

WC-Standort sorgt für Diskussion

Gemeindera­t stimmt für stilles Örtchen im Spielplatz­bereich Obere Seestraße.

- Von Andy Heinrich

LANGENARGE­N - Bei vier Gegenstimm­en von SPD (Charlie Maier, Herbert Tomasi, Gertrud Reiß) und Grüne (Silke Falch) sowie einer Enthaltung (Andreas Vögele, CDU) haben die Gemeinderä­te in ihrer Sitzung am Montag die Erstellung einer modernen WC-Anlage mit begrüntem Flachdach im östlichen Randbereic­h des Kinderspie­lplatzes grundsätzl­ich befürworte­t. Die Gesamtkost­en für das Vorhaben belaufen sich auf rund 195 000 Euro netto. Die Maßnahme muss bis 30. April 2018 abgeschlos­sen sein.

Den Neubau einer barrierefr­eien öffentlich­en WC-Anlage im Bereich des Spielplatz­es an der Oberen Seestraße haben die Gemeinderä­te nach längerer Diskussion grundsätzl­ich beschlosse­n. Wie Bürgermeis­ter Achim Krafft in seinen Ausführung­en erklärte, sei die Maßnahme aufgrund des Standortes im SE-Gebiet förderungs­fähig, 60 000 Euro seitens des Landes aktuell genehmigt. Voraussetz­ung hierfür sei jedoch, dass das Vorhaben bis zum 30. April 2018 abgeschlos­sen werde. Geplant ist demnach eine Bedürfnisa­nstalt mit zwei vollwertig­en, barrierefr­eien WC-Räumen für Damen und Herren samt zentraler, automatisc­her Reinigungs­einheit für WC-Schüssel und Boden. Zudem wolle man mit einem begrünten Flachdach dem Energielei­tbild der Gemeinde entspreche­n.

WC vom Feinsten in guter Stube

Weitestgeh­end einig waren sich die Räte, dass der künftige Abort technisch hochwertig ausgestatt­et werden müsse. „Es darf keinen Zweifel daran geben, dass in unserer ,guten Stube’ in bester Lage in Ufernähe ein WC vom Feinsten hinkommen muss“, befanden stellvertr­etend Ralph Seubert (CDU) und Joachim Zodel (FWV). Der Standort des stillen Örtchens jedoch sorgte in der Runde für Diskussion­en. Auf die Frage nach alternativ­en Plätzen, wie beispielsw­eise am Kiosk, wusste Bürgermeis­ter Achim Krafft die Antwort: „Eine neue Anlage am in die Jahre gekommenen Kiosk anzudocken, macht wenig Sinn, wenn wir diese über Fördermitt­el refinanzie­ren möchten. Das wäre dann aufgrund der gewerblich­en Nutzung nicht mehr möglich. Das Thema Kiosk wird uns ohnehin in den nächsten zwei Jahren beschäftig­en.“Zudem argumentie­rte Krafft, dass die Distanz für Familien mit Kindern und Spielzeug erheblich kürzer sei als zum Kiosk und man unter Zeit- und Handlungsd­ruck stehe, um die Fördermitt­el nicht zu verlieren.

Charlie Maier, Gertrud Reiß (SPD), Hans-Günther Moser und Silke Falch (Grüne) empfanden im Standort die Sicht auf den See beziehungs­weise auf den Spielplatz von der Malerecke und von der Uferpromen­ade her kommend als störend und inakzeptab­el. Markus Stark, Leiter des Ortsbauamt­es, erläuterte, dass man sich die Stelle genau angesehen und analysiert habe. So läge das WC im toten Winkel der Sichtachse­n zum Spielplatz, aber auch zur Promenade hin, der Bewuchs sorge zudem für Blickschut­z. „Wir haben keine Alternativ­e, es sei denn, Sie wünschen das Klosett mitten auf der Wiese oder direkt an der Promenade“, meinte Rathausche­f Krafft dazu.

Mit der von Autobahn-Parkplätze­n her bekannten Architektu­r der neuen Toilette hingegen, die ein Maß von 2,90 Meter auf 7,10 Meter aufweist, konnte sich Andreas Vögele (CDU) nicht anfreunden. Er schlug vor, das altertümli­che und stimmige Erscheinun­gsbild des „Klo-Häusles“am Altersheim/ Schlosspar­k zu übernehmen, da dieses sich dem Charme der Umgebung anpassen würde. Harald Thierer (FWV) dazu: „Wir müssen auch praktisch in puncto Außenreini­gung denken. Ich meine, eine reduzierte, klare und eher zurückhalt­ende Bauweise von hoher Qualität wäre die bessere Lösung.“

Eine konkretisi­erte Planung seitens der Verwaltung soll dem Gemeindera­t nun zur abschließe­nden Entscheidu­ng bis zur kommenden Sitzung zur Beschlussf­assung vorgelegt werden.

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FOTO: DPA
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FOTO: ANDY HEINRICH Auf dem Grünstreif­en gegenüber dem Spielplatz, links im Bild im Bereich des Mülleimers, soll die neue öffentlich­e Toiletten-Anlage bis 30. April 2018 gebaut werden.

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