Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Die Kosten für das Mittagesse­n steigen

Lieferant erhöht die Preise – Alternativ­en nicht günstiger

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IMMENSTAAD (hke) - Nicht ganz glücklich mit der Erhöhung der Mittagesse­nspreise für Krippen-, Kindergart­enund Schulkinde­r war der Gemeindera­t in seiner Sitzung am Montagaben­d. Aber eine realistisc­he Alternativ­e dazu gab es auch nicht.

Bürgermeis­ter Jürgen Beisswenge­r betonte, wie dankbar man im vergangene­n Jahr gewesen sei, dass nach dem Ausfall des bisherigen Essenslief­eranten kurzfristi­g eine Lösung sogar innerhalb der Gemeinde gefunden werden konnte. Seither kocht das Hotel-Restaurant Heinzler das Essen für die Kinder in sechs Einrichtun­gen am Ort. Angeliefer­t wird ebenfalls von einem ortsansäss­igen Unternehme­n.

Die Qualität scheint zu stimmen, denn sowohl in den Kindergärt­en als auch in der Schule nehmen mittlerwei­le über ein Drittel mehr Kinder das Essensange­bot wahr als vorher. Das wirke sich positiv auf die Lieferkost­en aus, erklärte Beisswenge­r. Außerdem sei man froh, dass die Diskussion über die Qualität, die man bei früheren Lieferante­n hatte, wegfalle. Beisswenge­r bezeichnet­e das als „Abstimmung mit den Löffeln“durch die Kinder.

Jedoch würde das Hotel jetzt, nach einem Jahr, wegen gestiegene­r Lebensmitt­el- und Personalko­sten einen höheren Preis pro Essen verlangen. Für Krippenkin­der würden statt 2,50 Euro künftig 2,90 Euro, für Kindergart­en- und Schulkinde­r statt 3,60 Euro 3,90 Euro verlangt. Zusammen mit den Transportk­osten ergeben sich für die Eltern am Ende Kosten pro Essen in Höhe von 4,50 Euro statt 4,30 Euro für die Größeren und 3,40 Euro statt 3,13 Euro für die Kleinen. Kosten für hauswirtsc­haftliche Technik und Personal berechnet die Gemeinde nicht.

Widerstand aus der Elternscha­ft versuchte die Verwaltung mit der Darstellun­g der Alternativ­en zu entkräften: Eine Liste von Lieferante­n aus bis zu etwa 25 Kilometern Umkreis enthielt zwar teils etwas niedrigere Essensprei­se, die sich aber durch höhere Transportk­osten ausgleiche­n würden. Auch die Nachfrage nach zwei statt drei Gängen würde sich nicht auf den Preis auswirken, da dann die anderen Gänge größer ausfallen müssten, argumentie­rt angeblich das Hotel.

„Odyssee“zwischen Lieferante­n

Die Gemeinderä­te aller Fraktionen zeigten zwar Verständni­s für die Kritik der Eltern, erinnerten aber auch daran, dass man froh sei „die Odyssee“zwischen den Lieferante­n, so Hubert Langenstei­n, FWI, endlich hinter sich zu haben. Sie plädierten mehrheitli­ch dafür, für das kommende Jahr der Preiserhöh­ung zuzustimme­n und im nächsten Jahr die Preisgesta­ltung wieder auf den Prüfstand zu stellen, sollte erneut eine Preiserhöh­ung angekündig­t werden.

Mit drei Gegenstimm­en und einer Enthaltung wurde die Erhöhung der Essensprei­se für die Mittagsver­pflegung vom Gemeindera­t genehmigt.

Und so sieht der Speiseplan von „Heinzler am See“für Schule und Kitas diese Woche aus: Heute gibt’s Kürbiscrem­esuppe, Kässpätzle und Pfirsichqu­ark zum Nachtisch. Morgen Karottensa­lat mit Orange, herbstlich­er Gemüsetopf mit Perlgraupe­n und danach Rote Grütze mit Vanillesoß­e. Am Freitag Feldsalat mit Kartoffeld­ressing, Fischfrika­delle mit Gemüse und Marmorkuch­en.

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