Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Auch das Schuhgeschäft Gabor schließt
Insgesamt vier Einzelhändler geben ihre Läden zum Jahresende auf – Verhandlungen mit Nachfolgern laufen
FRIEDRICHSHAFEN - Zum Jahreswechsel stehen in der Häfler Innenstadt einige Veränderungen an. Gleich vier Einzelhändler – Gabor, Benetton, der See-Verlag und das Marktkörble – schließen.
„Wir gehen“ist das Motto des Ehepaares Hirsch, das gemeinsam das Schuhgeschäft Gabor in der Wilhelmstraße betreibt. Wohin sie gehen? „In Rente“, sagt Inhaberin Irmgard Hirsch. „Wir haben uns hier zehn Jahre lang wohlgefühlt, aber irgendwann muss eben Schluss sein“, sagt sie. Ein bisschen Wehmut spiele da aber auch mit, so freundlich wie die Häfler sie hier aufgenommen hätten. Der Räumungsverkauf startet am 6. November, Ende Januar machen sie den Laden endgültig zu.
Auch die Buchhandlung See-Verlag in der Karlstraße schließt Ende Januar, genauso wie bei Gabor ist die bevorstehende Rente der Grund für die Geschäftsaufgabe. Ende Dezember schließen zudem Doreen und Peter Biringer ihre Benetton-Filiale am Buchhornplatz aus persönlichen Gründen, der Räumungsverkauf läuft dort bereits (die SZ berichtete). „Natürlich macht diese zufällige Ballung einen schlechten Eindruck“, sagt Thomas Goldschmidt vom Stadtmarketing Friedrichshafen. Der Handelsstandort sei aber nicht gefährdet, denn für die meisten Läden seien schon Lösungen in Sicht.
So soll im bisherigen Marktkörble am Buchhornplatz statt Geschirr, Accessoires und Dekoration bald Damenoberbekleidung und Unterwäsche angeboten werden. Das Marktkörble schließt nach rund 40 Jahren und macht dem neuen Mieter Ende Dezember Platz. Der Wunsch nach Veränderung sei aber von den jetzigen Mietern ausgegangen, sagte Bernhard Küchle, Geschäftsführer der Kreisbaugenossenschaft, im September auf Nachfrage der Schwäbischen Zeitung.
„Die Nachfrage nach gewerblichem Mietraum ist definitiv da“, betont Goldschmidt. Die Stadt sei dementsprechend zuversichtlich, dass die leer werdenden Gewerbeflächen zeitnah alle wieder vermietet werden. Nähere Angaben könne die Stadt zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht machen.