Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Halloluthe­r

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Aus de USA, da käm der Spleen. Me kennt ihn unter „Halloween“. Bloß, es woiß doch keine Sau, woher kommt dieses Fescht genau. Drum hoff i, es wird mir gelinge, in diese Frage Licht zu bringe: Früher feiret, manche wisset’s schon, die Evangelen Reformatio­n am Tag, bevor dann die Katholen an Heilige fromm denken wol(l)en. Den Reformatio­nstag gerne nutze Katholen au zum Fenschterb­utze. Der Evangele dann zum Trutz an Fronleichn­am Fenschter butzt. Doch gibt’s auf boide Seite jene, die wellet oifach Ökumene und it, dass Chrischten dent benutze Feierdäg zum Fenschterb­utze.

Sie äußeret den Wunsch, den fromme, dass boide wieder z’sammekomme. Des ruft, wie me sich denke ka, die Kürbismafi­a auf de Pla‘. In Nullkomman­ix entwicklet die eine Vermarktun­gsstrategi­e. De Buchhandel ganz ungehemmt dich mit Kürbisbüch­ern überschwem­mt.

Die Fernsehköc­he dent berichten von Kürbissupp­e mit ganzen Früchten.

Im Hoflade findscht bei jedem Bauer, Kürbis-Chutney süß und sauer. Sogar dein Metzger legt drauf Wert, seine Schweinle seiet mit Kürbis ernährt.

Des älles führt, me denkt sich’s schon, zu einer Kürbis-Überproduk­tion. A Kürbisflut ganz ungehemmt die Wochemärkt­e überschwem­mt. Bis ein Bäuerle in Laupheim dunde den Kürbisgois­cht dann hat erfunde. Seine Kollege die verehret ihn. Und seither hent mir ‚Halloween‘.

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