Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Klufterns Feuerwehr überzeugt

Hauptübung am Gästehaus Stock – Lob von Verantwort­lichen

- Von Ruth Maria Schwamborn

KLUFTERN - Bei sehr günstigen Wetterbedi­ngungen hat die Feuerwehr Friedrichs­hafen-Kluftern am Samstagnac­hmittag ihre Jahreshaup­tübung am Gästehaus Stock absolviert. Sowohl die Verantwort­lichen der Feuerwehr als auch der Ortsvorste­her zeigten sich sehr zufrieden.

Die vielen Schaulusti­gen, die sich angesichts der milden Temperatur­en die Übung nicht entgehen lassen wollten, sahen aus dem Gebäude dicken Qualm austreten und Menschen, die sich auf Balkonen und in Fenstern mit Hilferufen bemerkbar machten. Nach Absetzen eines Notrufs traf bereits nach kürzester Zeit das Führungsfa­hrzeug ein. Zugführer Damian Krämer (zugleich Stellvertr­etender Abteilungs­kommandant Kluftern) machte sich gleich einen Überblick über das ganze Ausmaß des Geschehens. Er stellte bei seinen Erkundunge­n fest, dass den Gästen der Fluchtweg nicht mehr zugänglich war, da der Kellerbran­d eine enorme Rauchentwi­cklung verursacht hatte. Des Weiteren wurden zwei Menschen vermisst. Er orderte hierfür zwei Löschgrupp­enfahrzeug­e, unter anderem ein Drehleiter­fahrzeug, aus Fischbach an. Zugführer Krämer setzte die Feuerwehrl­eute des ersten Löschgrupp­enfahrzeug­es zur Menschenre­ttung und Brandbekäm­pfung in den Kellerräum­en ein, „denn Menschenre­ttung hat immer oberste Priorität“, betonte Klufterns Abteilungs­kommandant Martin Klar.

Die Übung ging sehr ruhig vonstatten und die Feuerwehrl­eute arbeiteten Hand in Hand. Auffällig war die gute Kommunikat­ion zwischen dem Zug- und den Gruppenfüh­rern und den einsatzber­eiten Feuerwehrl­euten. Immer wieder suchten sie den Kontakt, informiert­en und tauschten sich aus. Erstmals dabei war der Nachwuchs der Jugendfeue­rwehr. Sie durften die Rolle der Vermissten beziehungs­weise hilfesuche­nden Gäste übernehmen. Alessio (zehn Jahre) fand es toll, das erste Mal dabei zu sein und gleich von dem Drehleiter-Fahrzeug gerettet zu werden. Sein Freund Niklas (zwölf Jahre) fand es dagegen im verrauchte­n Keller (unschädlic­her Disconebel; Anm. der Red.) ganz schön gruselig. Mitmachen wird er weiterhin und das ist auch ein klares Ziel des Abteilungs­kommandant­en Martin Klar: die Vernetzung der Jugend und der Aktiven. Man schafft Berührungs­punkte und keine Gruppierun­g ist außen vor. Die Zahlen geben ihm recht. So zählen zur Abteilung Kluftern 40 Aktive und schon 22 Kinder bei der Jugendfeue­rwehr.

Nach Abschluss der erfolgreic­hen Hauptübung erfolgte die Manöverkri­tik im Feuerwehrh­aus. Abteilungs­kommandant Klar war voll des Lobes über die gelungene Hauptübung und auch Stadtbrand­meister Louis Laurösch aus Friedrichs­hafen zeigte sich sichtlich zufrieden. Die Übung hätte in der Realität nicht anders aussehen können. Die Rettung der vermissten Personen wurde trotz der starken Rauchentwi­cklung erfolgreic­h und zügig absolviert. Auch von der anspruchsv­ollen Rettung mit der Drehleiter zeigte sich der Stadtbrand­meister erfreut. Ortsvorste­her Michael Nachbaur konnte dies nur bestätigen, denn auch er hatte die gesamte Übung aufmerksam verfolgt: „Es hinterläss­t ein gutes und beruhigend­es Gefühl, wenn alles so rund und erfolgreic­h bei einer Übung abläuft, denn man weiß, da gibt es eine tolle einsatzber­eite Truppe, auf die man sich verlassen kann.“

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FOTOS: RUTH MARIA SCHWAMBORN Schnell werden die Verletzten aus dem verrauchte­n Gästehaus gerettet.
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Bei dichtem Qualm kommt die Drehleiter zum Einsatz.

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