Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Hafenweihnacht drei Tage länger genießen
Weihnachtsmarkt immer von Donnerstag bis Sonntag - Totensonntag geschlossen
LINDAU - Der Jahrmarkt ist vorbei und schon steht der nächste Höhepunkt in Lindau an: die Lindauer Hafenweihnacht. Die Freunde der Weihnachtsinsel können sich freuen – der Markt startet dieses Jahr erstmals bereits am Donnerstag. Besucher können vom 23. November bis 17. Dezember von Donnerstag bis Sonntag am weihnachtlich geschmückten Hafen bummeln, einkaufen und Freunde treffen. Einzige Ausnahme: Am Totensonntag, 26. November, ist der Lindauer Weihnachtsmarkt geschlossen.
„Jetzt haben wir drei Tage mehr“, freut sich Arnold Weiner, der beim Kulturamt für den Weihnachtsmarkt zuständig ist. Ihm schwebt vor, den Donnerstag langfristig als „den Abend für die Lindauer“zu etablieren. Aus der Bevölkerung sei jedenfalls schon oft der Wunsch geäußert worden, auch unter der Woche über die Hafenweihnacht zu bummeln, wenn weniger Gäste da sind. Arnold Weiner rechnet damit, dass der Donnerstag anfangs nicht so gut besucht ist, wie die anderen Tage. Sorgen bereitet ihm das nicht: „Wir wollten es ja auch etwas entzerren.“
In zwei Wochen eröffnet der Markt. Er zaubert an vier verlängerten Wochenenden Weihnachtsatmosphäre an den Lindauer Hafen. Einzige Ausnahme ist der Totensonntag am 26. November. „Wegen des stillen Feiertags müssen wir den Markt geschlossen haben“, sagt Weiner. Dafür sorgten ein besinnliches Konzert in der Kirche St. Stephan und „Die Pfaffenhochzeit zu Lindau“im Stadttheater für Unterhaltung.
Oberbürgermeister Gerhard Ecker eröffnet die Lindauer Hafenweihnacht am Donnerstag, 23. November, um 17.30 Uhr an der Hafenbühne. Sie endet am 17. Dezember – und damit eine Woche vor Weihnachten. Den Markt auch noch am Weihnachtswochenende offen zu lassen, sei aus zeitlichen Gründen nicht möglich. „Wir müssen bis Silvester alles am Hafen abgebaut haben, sonst wäre die Brandgefahr zu groß“, erklärt Weiner.
Er kündigt ein „tolles Programm“für die Hafenweihnacht an. Für die passende musikalische Untermalung sorgen wieder Bands, Chöre und Musikvereine. Zudem gibt es auch dieses Jahr wieder Stadtführungen mit dem Nachtwächter, und der Mangturm ist geöffnet. Auf die kleinen Besucher wartet der liebevoll gestaltete Märchenwald, der auch zu Märchenstunden einlädt, und das beliebte Ponyreiten. Als einen weiteren Höhepunkt der diesjährigen Hafenweihnacht kündigt Arnold Weiner eine kleinere Auflage der Feuerzangenbowle an. „Der Film wird auf der Bühne gezeigt, und an den Ständen gibt es die Bowle.“
„Geo Reisen“lobt Lindauer Hafenweihnacht
Die meisten der 80 Händler des Weihnachtsmarktes sind alte Bekannte: Sie bieten hochwertiges Kunsthandwerk, Christbaumschmuck, Lederwaren und Glas an, aber auch allerhand Leckereien neben Glühwein und Punsch. Die Nachfrage war wieder sehr groß. „Wir mussten vielen absagen“, sagt Weiner, „aber die Fläche ist im Moment ausgereizt.“Mehr gehe einfach nicht. Einige Händler kämen inzwischen sogar mit einer eigenen Bude. „Die verkünsteln sich richtig“, sagt Weiner, der sich auch darüber freut, dass sich die Lindauer Gastronomen so gut einbringen. Damit würden auch sie zu dem ganz „besonderen Flair“der Hafenweihnacht beitragen.
Liebevoll geschmückte Marktstände vor der Kulisse des Bodensees und des Alpenpanoramas – die Lindauer Hafenweihnacht ist längst kein Geheimtipp mehr. „Geo Reisen“hat den Lindauer Weihnachtsmarkt jetzt zu den zehn schönsten kleineren Weihnachtsmärkten in Deutschland gewählt. „Das ist tolle Werbung“, weiß Weiner, der schon mehr als 80 Buchungen für Stadtführungen vermelden kann. „Es sind wieder viele Italiener dabei, aber es kommen auch sehr viele Gäste aus Deutschland.“
Die können auch ohne Auto ganz bequem nach Lindau reisen – mit der Bahn, aber auch mit dem Schiff. Ein Schweizer Schiff nimmt Kurs auf die Lindauer Hafenweihnacht, und das Weihnachtsschiff aus Österreich ermöglicht es Weihnachtsmarktfans, gleich zwei Märkte in zwei Ländern zu besuchen. „Das ist einzigartig“, so Weiner.
Auch die Sicherheit ist beim Weihnachtsmarkt ein Thema. „Wir sind in engem Kontakt mit der Polizei“, sagt Weiner, der keine Details verraten will. Auch wenn es keinen hundertprozentigen Schutz geben könne, meint er: „Wir sind ganz gut aufgestellt.“