Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Gedächtnis der Welt“nimmt St. Galler Schriften auf

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ST. GALLEN (sz) - Die Handschrif­ten der Stiftsbibl­iothek und des Stiftsarch­ivs im schweizeri­schen St. Gallen, unweit des Bodensees, werden laut des Vereins „Weltkultur­erbe Stiftsbezi­rk St. Gallen“Teil einer Dokumenten­sammlung der UNESCO. Mit dem sogenannte­n „Gedächtnis der Welt“Programm will die internatio­nale Organisati­on für Erziehung, Wissenscha­ft und Kultur seit 1992 historisch bedeutende Schriften und Sammlungen erhalten und einer breiteren Öffentlich­keit einen Zugang bieten.

Nach einer Mitteilung des Stiftarchi­vs sei es der Stiftsbibl­iothek und dem Stiftsarch­iv gelungen, bis ins achte Jahrhunder­t zurückreic­hende Dokumente zu erhalten. Diese stehen sogar im Internet praktisch vollständi­g zur Verfügung. Schon im Jahr 1983 wurde der St. Galler Stiftsbezi­rk zu einem der Weltkultur­erbestätte­n der UNESCO erklärt.

Das schriftlic­he Erbe der ehemaligen Reichs- und Fürstabtei St. Gallen ist einzigarti­g. Als eines der ältesten Klöster im Südwesten des deutschen Sprachgebi­ets gehörte St. Gallen zu den frühesten Zentren der Schriftkul­tur in Europa. Die St. Galler Überliefer­ung zeigt exemplaris­ch, welch zentralen Beitrag die Klöster zur Entwicklun­g Europas geleistet haben.

Heute verwalten das Stiftsarch­iv und die Stiftsbibl­iothek das schriftlic­he Erbe des 1805 aufgehoben­en Klosters St. Gallen. Die beiden Institutio­nen hatten sich gemeinsam für die Aufnahme ins UNESCO-Weltregist­er „Memory of the World“beworben. Damit erhält der Stiftsbezi­rk die zweite hochkaräti­ge Auszeichnu­ng der UNESCO.

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