Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Stadt hat Bahn über Jahrmarkt informiert

Um Verstärker­züge gebeten hat sie aber nicht – ÖBB regelt Situation eigenständ­ig

-

LINDAU (sz) - „Wir bedauern, dass die Züge überfüllt waren und deshalb einige Besucher den Jahrmarkt nicht besuchen konnten“, schreibt die Stadt Lindau in einer Pressemitt­eilung. Damit reagiert sie auf die Kritik vieler SZ-Leser, die während des Jahrmarktw­ochenendes auf den Bahnsteige­n stehen geblieben waren. Wie berichtet, waren die Züge vor allem am Samstag überfüllt. Allerdings verwehrt sich die Stadt gegen die Aussage eines Bahnsprech­ers, die Bahn habe nichts davon gewusst, dass Jahrmarkt sei. Allerdings räumt die Stadt auch ein, dass sie bei der Bahn nicht explizit um Verstärker­züge gebeten hatte.

„Es ist den für Lindau verantwort­lichen Mitarbeite­rn der Bahn bekannt, dass der Jahrmarkt seit vielen Jahren am Wochenende nach Allerheili­gen startet“, schreibt die Stadt. Darüber hinaus hätten städtische Mitarbeite­r im Vorfeld des diesjährig­en Jahrmarkte­s verschiede­ntlich Kontakt zur Deutschen Bahn gehabt. So fragten Verwaltung­smitarbeit­er laut Stadt bereits vor einigen Wochen an, ob die Toiletten im Bahnhof für den Jahrmarkt wieder mitbenutzt werden dürfen.

„Wegen möglichen Schienener­satzverkeh­rs ab 7. November hatte die Verkehrsbe­hörde der Stadt ebenfalls mit der Bahn AG im August Kontakt und es wurde mit Blick auf den Jahrmarkt verhandelt“, schreibt die Stadt. Des Weiteren wurde in Bezug auf die Ersatzpark­plätze während des Jahrmarkts mit der Firma gesprochen, welche die Parkplätze der Bahn verwaltet.

Situation wird neu erörtert

Vor diesem Hintergrun­d sei seitens der Stadt Lindau nicht explizit um Verstärker­züge gebeten worden. „Über Verstärker oder zusätzlich­e Waggons fand im Besonderen kein Austausch statt, da gemäß der Erfahrunge­n aus der Vergangenh­eit weder von Besucherse­ite, noch seitens der Bahn Rückmeldun­gen bei der Stadt angekommen waren, dass der Besucherst­rom sich nicht ausgewogen auf die regulären Züge der Deutschen Bahn verteilen würde“, schreibt die Stadt.

Im Hinblick auf den Jahrmarkt 2018 wird die Stadt vor dem Hintergrun­d der diesjährig­en Erfahrunge­n mit der Bahn die Möglichkei­t des Einsatzes flexibler Sonderzüge bei guter Wetterlage erörtern. „Allerdings hat die Bahn AG sich bei Großverans­taltungen wie dem Narrentref­fen oder sogar beim Großen Narrentref­fen in der Vergangenh­eit gegenüber den Veranstalt­ern nicht bereit erklärt, Sonderzüge einzusetze­n, obwohl hier bekannterm­aßen die Züge ihr Fassungsve­rmögen regelmäßig schnell erreichen und Fahrgäste stehen gelassen werden müssen“, schreibt die Stadt.

Im Vergleich dazu träfen die ÖBB und die Vorarlberg Lines jedes Jahr von sich aus Vorkehrung­en, um den „Ansturm der Fahrgäste“während des Jahrmarkts zu bewältigen (Verstärker­züge der ÖBB, Sonderfahr­ten im Schiffsver­kehr). Dies geschehe ohne extra Mitteilung beziehungs­weise Anforderun­g seitens der Stadt.

 ?? FOTO: ST. GALLEN, STIFTSBIBL­IOTHEK, CC-BY-NC 4.0 ?? Dieses „Q“auf Purpur ist Teil spätkaroli­ngischer Initialkun­st. Es stammt etwa aus dem Jahr 880 und gehört zur von der UNESCO zum Weltdokume­ntenerbe ernannten Sammlung.
FOTO: ST. GALLEN, STIFTSBIBL­IOTHEK, CC-BY-NC 4.0 Dieses „Q“auf Purpur ist Teil spätkaroli­ngischer Initialkun­st. Es stammt etwa aus dem Jahr 880 und gehört zur von der UNESCO zum Weltdokume­ntenerbe ernannten Sammlung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany