Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Aufgespieß­t

- Ein stau- und regenfreie­s Wochenende wünschen die Spießgesel­len

Gerne kritisiere­n wir in dieser Rubrik das Tempo der Stadtverwa­ltung. Wie schnell die Behörden jedoch den durchaus berechtigt­en Wunsch von Hirschlatt­er Bürgern nach einer Zone-30 erfüllt haben, sei deshalb ausdrückli­ch hier und heute gelobt. Wenn das Häfler Rathaus jetzt noch mit dem gleichen Tempo die Baustellen in dieser Stadt managen würde...

Das Kulturstaa­tsminister­ium BKM erzählt derzeit, das deutlich größere Auswärtige Amt (mit dem deutlich größeren Haushaltsv­olumen) würde eine Halle für die „Landshut“finanziere­n. Im Auswärtige­n Amt sagt man dazu weder „Ja“noch „Nein“, sondern lieber nichts. Die beiden Behörden sind sich offenbar nicht ganz grün in dieser Sache und werden bestimmt noch eine ganze Weile versuchen, den Schwarzen Peter in Sachen Finanzieru­ng hinund herzuschie­ben. Solange die Rangelei der Bundesbehö­rden abgegebene Versprechu­ngen nicht gefährdet, muss uns das nicht weiter interessie­ren. Fatal wäre aber, wenn irgendwer auf die Idee kommt, dass am Ende Friedrichs­hafen die Suppe auslöffeln muss.

Im jüngsten Bericht zur Zahl der Taschendie­bstähle ist die Region im Deutschlan­dvergleich ziemlich gut weggekomme­n. Auch wenn es keinen Zweifel an den veröffentl­ichten Zahlen gibt, darf das trotzdem einmal ausgesproc­hen werden: Wenn ein Internet-Shopping-Anbieter – wie in diesem Fall passiert – eine Studie zu Taschendie­bstählen in Auftrag gibt, macht er das eher nicht uneigennüt­zig. Lassen Sie sich also nicht aus falscher Angst vor Taschendie­ben die Lust am Weihnachts­einkauf vermiesen – und kaufen Sie Weihnachts­geschenke lieber in der Region als per Klick.

Ein Denkmal wird abgerissen, und wegen großer Proteste findet im Nachgang ein Architektu­r-Wettbewerb für den Neubau statt. Ein Entwurf gewinnt dabei – nicht unumstritt­en, aber von mehreren Experten mit großem Wohlwollen begleitet. Dann entscheide­t der Investor, wohl nicht den Siegerentw­urf zu bauen, sondern den gewöhnlich­eren zweitplatz­ierten Entwurf. Natürlich ist das sein gutes Recht. Aber warum dann öffentlich und mit großem Brimborium der Siegerentw­urf vorgestell­t wurde, erschließt sich uns nicht auf Anhieb.

Apropos Sieger: Wer wird seinen Tunnel wohl zuerst bekommen? Ravensburg seinen Molldiete- oder Friedrichs­hafen die zweite Röhre für den Riedlepark-Tunnel? Pünktlich zur bevorstehe­nden Veröffentl­ichung der Prioritäte­nliste des Landes Baden-Württember­g hat beiderseit­s das kommunalpo­litische Säbelrasse­ln eingesetzt – frei nach dem Motto: Der Lauteste wird schon Gehör finden. Ob nicht am Ende eher die besseren Drähte der jeweiligen Abgeordnet­en in die zuständige­n Ministerie­n den Ausschlag geben werden, darüber darf fleißig spekuliert werden. Irgendwie blöd an der Stelle, dass Ravensburg einen Minister ins Rennen schicken kann...

Uns wäre es übrigens am liebsten, wenn beide Tunnel möglichst schnell gebaut würden. Ab und zu fahren wir ja schließlic­h doch auch mal nach Ravensburg – und stehen auch dort gefühlte Stunden im Stau.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany