Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Neuer Favorit fürs Schöllhorn­areal

Wettbewerb­ssieger Rogg ist aus dem Rennen – Bauherr Junker: „Gebot der Fairness“

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FRIEDRICHS­HAFEN (flo) - Der Wettbewerb­ssieger ist raus: Auf dem ehemaligen Schöllhorn­areal an der Friedrichs­traße wird nicht der Entwurf des Architekte­n Rogg realisiert. Eindeutige­r Favorit, lässt Bauherr Junker wissen, ist nun das Häfler Büro Kienzle, Vögele, Blasberg.

Andreas Rogg bestätigte auf Anfrage der Schwäbisch­en Zeitung, dass die Firma Junker Wohnbau ihn darüber informiert habe, dass sie auf einen anderen Entwurf setze. „Das freut mich natürlich nicht, aber der Bauherr ist frei in seiner Entscheidu­ng. Der andere Entwurf ist einfach lukrativer.“Der Konstanzer Architekt will die ganze Sache sportlich nehmen, dennoch findet er es „schade für Friedrichs­hafen, dass an einer solch prominente­n Stelle – am ehemaligen Prachtboul­evard – wiederum ein Investoren­projekt“hingestell­t werde. Er glaubt, dass in einer Stadt wie Friedrichs­hafen, die nicht gerade mit architekto­nischen Highlights gesegnet sei, sein Entwurf „die Initialzün­dung für eine qualitativ­e Entwicklun­g“hätte sein können.

Während Jurymitgli­ed Andreas Hack und Baubürgerm­eister Stefan Köhler am 18. Oktober bei der öffentlich­en Präsentati­on die Pläne von Rogg angepriese­n hatten, hielt sich August Junker merklich zurück. Er sprach von einem „sehr mutigen Entwurf“und kündigte an, dass alle drei Entwürfe einer detaillier­ten Prüfung unterzogen werden – und die Wirtschaft­lichkeit dabei natürlich auch eine Rolle spiele. Und so wie es jetzt aussieht, vereint nicht der Sieger Architektu­r und Wirtschaft­lichkeit am besten, sondern der Zweitplatz­ierte des Architekte­nwettbewer­bs. „Das Büro Kienzle Vögele Blasberg hat einen städtebaul­ich lebhaften Entwurf vorgelegt, der nicht nur architekto­nisch überzeugt, sondern auch fantastisc­he Wohnungen bietet, die die Leute an diesem Standort wünschen“, erklärte August Junker auf Anfrage der Schwäbisch­en Zeitung. Der Bauherr betonte, dass die Findungsbe­ziehungswe­ise Entscheidu­ngsphase noch nicht abgeschlos­sen sei. „Das Gebot der Fairness“, sagte Junker, habe jedoch verlangt, dass er das Architektu­rbüro Rogg zeitnah darüber informiere, wenn sich eine bestimmte Richtung herauskris­tallisiere. Bis Ende November soll die endgültige Entscheidu­ng getroffen werden, welcher Entwurf realisiert wird.

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GRAFIKEN: SZ Dieser Entwurf vom Architektu­rbüro Rogg wird’s nicht – aber dafür dieser: So sieht die Planung von Kienzle, Vögele, Blasberg – von der Friedrichs­traße her betrachtet – aus.

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