Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Ein Grace-FO-Satellit wiegt 655 Kilogramm
Jeder der beiden Satelliten ist 655 Kilogramm schwer. Für den Start werden sie auf eine Haltevorrichtung aus Kohlefaser gespannt und in der Umlaufbahn freigesetzt. Zur Lageregelung und Steuerung hat jeder 32 Kilogramm Treibstoff (Stickstoffgas) an Bord. Navigiert wird mittels drei Sternenkameras. Für Elektrizität an Bord sorgen Solarpanele, die Litiumionenbatterien speisen. Ein spezielles Thermalsystem hält die Instrumente im Innern auf Zimmertemperatur, auch wenn draußen Temperaturen von minus 200 Grad bis plus 100 Grad Celsius herrschen. Instrumente: Die wichtigsten Geräte an Bord sind ein Mikrowelleninstrument, das kontinuierlich den Abstand zwischen den beiden Satelliten misst, ein Beschleunigungsmesser und ein Laser Rangin Interferometer, das zum ersten Mal als Technologiedemonstrator mitfliegt und beweisen soll, dass damit der Abstand der Satelliten noch genauer gemessen werden kann. Die Technologie kommt von T-Sat aus Backnang, einem Unternehmen, das ebenfalls zum Airbuskonzern gehört. An der Struktur und der Haltevorrichtung hat außerdem die Firma SpaceTech in Kippenhausen mitgearbeitet. Zum Grace-Kernteam gehörten bei Airbus bis zu 45 Leute, wie Projektleiter Peter Gath gestern in Ottobrunn sagte. Und so geht’s weiter: Am 12. Dezember werden die Grace-FO mit einem Jumbo-Jet und 40 Tonnen Equipment von München aus nach Kalifornien geflogen. Auf der Air Force Base in Vandenberg werden die Satelliten auf die Haltevorrichtung montiert und nochmals auf ihre Funktion getestet. Dann kommen sie in eine Kapsel auf die Raktenspitze, werden betankt und Mitte März 2018 mit einer FalconRakete gestartet. (af)