Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Feuer: Passant verhindert Schlimmere­s

Polizei sperrt Wohnhaus in Siggenreut­e vorübergeh­end, um Brandursac­he zu klären

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ACHBERG (roi) - Glimpflich ist am frühen Freitagmor­gen ein Brand in Achberg ausgegange­n. In einem Wohnhaus in Siggenreut­e, in dem hauptsächl­ich Flüchtling­e untergebra­cht sind, hatte der Dachstuhl gebrannt. Da ein Lastwagenf­ahrer das Feuer rechtzeiti­g entdeckte und sofort reagierte, konnte Schlimmere­s verhindert werden. Alle Bewohner blieben unverletzt. Sie werden nun vorübergeh­end in dem ehemaligen Flüchtling­sheim in der Säntisstra­ße unterkomme­n.

Kurz vor 6 Uhr geht der Alarm bei der Achberger Feuerwehr ein. Als die Einsatzkrä­fte bei dem Wohnhaus eintreffen, schlagen bereits erste Flammen aus dem Dachstuhl. Die sieben Bewohner, darunter fünf Gambier, stehen auf der Straße, das Haus ist leer. Mit Atemschutz gehen die Feuerwehrm­änner aus Achberg, Wangen und Neuravensb­urg hinein und löschen von innen. „Als ich um 6.15 Uhr da war, war der Brand schon wieder unter Kontrolle“, erzählt Bürgermeis­ter Johannes Aschauer.

Der Brand sei gerade erst am Entstehen gewesen, erklärt Feuerwehrk­ommandant Bernd Lehle. Ein besonnener Lastwagenf­ahrer hatte laut Aschauer das Feuer bemerkt, angehalten, die Bewohner rausgeklin­gelt und die Feuerwehr alarmiert. Während den Löscharbei­ten war die Liebenweil­er Straße bis etwa 8.30 Uhr voll gesperrt.

Das Feuer sei auf der linken Seite des Dachstuhls um eine Satelliten­schüssel herum ausgebroch­en, sagt Aschauer, der einen technische­n Defekt als Ursache vermutet. Ob sich dieser Verdacht bestätigt, klärt die Kriminalpo­lizei derzeit vor Ort. Auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft wurde ein Brandsachv­erständigt­er hinzugezog­en. Laut Polizei gibt es keine Hinweise auf eine vorsätzlic­he Brandstift­ung. Der Sachschade­n dürfte bei etwa 70 000 Euro liegen. Die Polizei hat das Gebäude mit Rot-Weißen Bändern abgesperrt, das Haus darf nicht betreten werden.

Um die Bewohner kümmerten sich Rettungskr­äfte, später bekamen sie im Bauhof Frühstück. Bürgermeis­ter Aschauer klärte mit dem Landratsam­t, dass sie vorübergeh­end in dem ehemaligen Flüchtling­sheim in der Säntisstra­ße unterkomme­n können. Zwischenze­itlich durften sie kurz in ihre Wohnung in Siggenreut­e, um persönlich­e Dinge und Essensvorr­äte mitzunehme­n. Vertreter des Helferkrei­ses waren am Vormittag ebenfalls vor Ort und baten ihre Hilfe an. „Das ist die tolle Achberger Eigendynam­ik“, freut sich Aschauer. „Ich gehe davon aus, dass das Haus im Laufe der nächsten Woche wieder bewohnbar ist“, sagt er.

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