Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Musik zum Träumen und Reisen
Musikkapelle Fischbach führt Konzertbesucher rund um den Globus
FRIEDRICHSHAFEN - Zu einer „musikalischen Traumreise“hat die Musikkapelle Fischbach am Samstagabend in die Festhalle eingeladen. Das Herbstkonzert führte die Zuhörer dabei mit entsprechenden Melodien rund um den Globus.
Die beiden Vorsitzenden Heike Brugger und Stefan Dezelak begrüßten die zahlreich erschienen Gäste und ermunterten sie, sich gedanklich entführen zu lassen, in eine musikalische Vielfalt durch die verschiedenen Länder und deren Kulturen. Den Beginn des Konzertabends durfte der Nachwuchs übernehmen: Die Jugendkapelle Fischbach-Schnetzenhausen unter der Leitung von Ulrike Miller (dieses Jahr kurzfristig eingesprungen: Helmut Gerey). Erst letztes Jahr haben sich die beiden Kapellen zusammengeschlossen. Dass dies ein guter Entschluss war, zeigte sich anhand der Umsetzung ihres einstudierten Repertoires, welches unter anderem hochkarätige Filmmusik beinhaltete (Jurassic Park, Schindlers Liste und Indiana Jones).
Sebastian Kuhn und Philip Moore führten hier durch das Programm und hatten mit ihrer jugendlichen Unbekümmertheit so manchen Lacher auf ihrer Seite. Der Aufforderung der beiden jungen Moderatoren – „wenn Sie nur laut und lang genug klatschen, gibt es auch eine Zugabe“–, folgte das Publikum gerne und kam so noch in den Genuss des Titels: „Yesterday“von den Beatles.
Anschließend betraten die „Großen“unter der Leitung von Dirk Müller die Bühne. Heike Brugger stimmte die Zuhörer mit Überleitungen in das jeweils zu bereisende Land ein und spickte ihre Moderation mit vielen Zitaten und Sprichwörtern, welche wahrhaftig zum Träumen einluden. Schon der imposante Auftakt mit dem Stück „The Lawrence of Arabia“von Maurice Jarre/Alfred Reed, ließ die Konzertbesucher aufhorchen. Ein fulminanter Einstieg, welcher dem Zuhörer Lust auf mehr machte.
Die Traumreise führte mit dem Titel „African Symphony“von V. McCoy/Naohiro Iwai weiter in die Serengeti, und die Musiker schafften es auch hier, dem Konzertbesucher das Gefühl zu vermitteln, an einem Ritt durch die Steppe teilzunehmen. Die Instrumentalisten des Rhythmusregisters hatten, wie auch bei den übrigen Musikstücken, einen großen Anteil am Gelingen und konnten so ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen.
Bevor es für die Musiker in die wohl verdiente Pause ging, durfte der Ehrenpräsident des Blasmusikverbandes Bodenseekreis Peter Karpf fünf Musiker für langjährige Mitgliedschaft auszeichnen. Anschließend führte die Traumreise die Besucher in das Heimatland von Harry Belafonte, und die Musiker spielten ein Medley aus verschiedenen Stücken des Interpreten („Harry Belafonte in Concert“), und hier zeigte sich das eine oder andere Talent durch Soli, unter anderem Sarah Rizzo an der Klarinette und Heike Brugger an der Querflöte.
Musikalisch richtig hochkarätig ging es für alle Instrumentalisten bei den besonders rhythmischen Stücken aus Südamerika zu. Den Musikern gelang ein enormes Klangvolumen gepaart mit einer imposanten Ausdrucksfülle, sodass der Zuhörer unwillkürlich den Karneval in Rio vor Augen hatte. Am Ende des Konzertes hatte man das Gefühl, an einem Abend tatsächlich fast einmal um die Welt gereist zu sein. Das Publikum dankte mit viel Applaus und erhielt zwei Zugaben in Form von zwei Märschen.