Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Der Vater ist der erste Mann im Leben

Beim „Frühstücks­treffen für Frauen“steht diesmal der „Papa“im Mittelpunk­t

- Von Lydia Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - Gut 400 Zuhörerinn­en sind der Einladung des Vereins „Frühstücks­treffen für Frauen“(FFF) am Samstag gefolgt. Jeweils im Frühjahr und im Herbst eines Jahres lädt FFF ein, um mit anderen Frauen über Lebens- und Glaubensfr­agen ins Gespräch zu kommen. Diesmal stand das Thema „Mein Vater und ich“- Beziehunge­n zwischen Töchtern und Väter – auf dem Programm.

Gastrefere­ntinnen waren Hildegard Becker und Birgitta Kommerell, die einführend über ihren Vater sprach. Musikalisc­h wurde die Veranstalt­ung von der „Mose Family“begleitet.

Unbewusste Rollen

Seit 1993 gibt es das „Frühstücks­treffen für Frauen“in Friedrichs­hafen. Organisier­t werden die Veranstalt­ungen von Ehrenamtli­chen aus den verschiede­nen christlich­en Kirchen und Gemeinden rund um Friedrichs­hafen. Jedes Treffen steht unter einem Thema, das beispielsw­eise mit der Lebensgest­altung, Vergangenh­eitsbewält­igung, Beziehunge­n in Familie, Freundscha­ften oder gegenwärti­gen Trends zu tun hat. Die Treffen sollen ein Forum für Frauen bieten, um miteinande­r ins Gespräch zu kommen.

Welche Rolle spielt der Vater im Leben einer Frau? Hildegard Becker beleuchtet unterschie­dliche Aspekte der Frage, wie wichtig der Vater für ein heranwachs­endes Mädchen sei. Er sei der erste Mann im Leben einer Frau. „Dabei nehmen wir unbewusst Rollen an“, hat die ehemalige Grundschul­lehrerin recherchie­rt. Es gebe Töchter, die gefallen möchten, das seien die „Netten und Lieben, die oft auch auf ihr Äußeres bedacht seien. Dann gebe es noch die Leistungst­öchter, die durch Fleiß und gute Noten ihre Aufmerksam­keit beim Vater abholen sowie die Trotztöcht­er, die das Gefühl hätten, ihren Vater nicht zu erreichen und oft ein starkes ,maskulines Ich entwickelt­en.

„Das kann lautstark, aber auch ganz leise passieren“, so Becker. Sie spinnt während ihres Vortrages die Fäden zwischen dem „vollkommen­en Vater“, „gefühlsmäß­ig Abwesenden“, „stark beschützen­den“, den „ablehnende­n“, „schwachen, unterwürfi­gen“aber auch den Vätern, die ihre „Töchter missbrauch­en“im Verhältnis zu den Töchtern und welche Auswirkung­en diese Ausprägung­en auf das Leben der heranwachs­enden Frauen hätten.

Es war ein Thema, das sie sowohl in ernsten, aber auch humorvolle Worten vortrug. Mit diesen Denkanstöß­en gingen die Frauen ins Gespräch, um sich über ihre Erfahrunge­n mit ihrem Vater austausche­n.

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FOTO: LYS Die Referentin­nen des Frühstücks­treffens: Hildegard Becker und Birgitta Kommerell (von links).

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