Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Veh soll Köln retten
FC holt einstigen Stuttgarter Meistercoach – als Manager
KÖLN (dpa) - Armin Veh soll den 1. FC Köln aus der tiefen sportlichen Krise führen und dabei helfen, noch den Abstieg in die Zweite Bundesliga zu verhindern – aber nicht als Trainer. Der 56-jährige einstige Meistercoach des VfB Stuttgart übernimmt am 11. Dezember den Posten des Sportgeschäftsführers beim Bundesligaletzten und tritt damit die späte Nachfolge von Jörg Schmadtke an. „Die Verantwortlichen des FC haben mich davon sofort begeistert, und ich sehe es als riesige Herausforderung und zugleich eine tolle Möglichkeit, in diesem faszinierenden Traditionsclub etwas zu bewegen“, wurde Veh am Mittwoch in einer offiziellen Mitteilung des Vereins zitiert.
Veh, der zuletzt als Experte beim TV-Sender Sport 1 gearbeitet hatte, unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020 und ließ vom FC mitteilen, dass mit der Unterschrift auch seine Karriere als Trainer beendet sei. Zuletzt war darüber spekuliert worden, dass bei Borussia Dortmund auch über Veh diskutiert worden war als Interimstrainer für den Fall, dass die Ergebniskrise unter Peter Bosz anhält.
„Wir haben mit Armin Veh einen Mann für die Position gewonnen, der unsere Kriterien perfekt erfüllt. Er hat große Erfolge vorzuweisen und bringt viel Erfahrung mit, auch in Krisen. Er ist kommunikativ und führungsstark und passt in unser Team am Geißbockheim“, wurde Kölns Präsident Werner Spinner zitiert.
Vehs erste Aufgabe wird sein, einen Nachfolger für Peter Stöger zu finden. Köln hatte sich am Sonntag nach dem 2:2 auf Schalke von dem langjährigen Coach getrennt. Weil die Trennung offensichtlich schon vor dem Spiel beschlossen war, sah sich die Clubspitze heftiger Kritik ausgesetzt. Auch bei der Suche nach einem Nachfolger für den im Oktober zurückgetretenen Schmadtke hatten die Verantwortlichen keine gute Figur abgegeben – siehe das öffentliche Buhlen um Hannovers Sportdirektor Horst Heldt.
„Ich habe immer gesagt, dass ein Sportler in die Geschäftsführung gehört und bin sehr froh, dass diese Lücke jetzt mit Armin Veh hervorragend besetzt ist“, sagte Finanzgeschäftsführer Alexander Wehrle, der Veh noch aus gemeinsamen Stuttgarter Zeiten kennt. Erfahrungen als Geschäftsführer hat Veh bereits beim VfL Wolfsburg gesammelt, wo er zwischen 2009 und 2010 Trainer, Sportdirektor und Geschäftsführer war. In der Bundesliga arbeitete Veh zudem als Trainer beim Hamburger SV und Eintracht Frankfurt.
Der bisherige U19-Coach Stefan Ruthenbeck, einst auch Trainer beim VfR Aalen, betreut das Team vorerst als Interimstrainer und feiert am heutigen Donnerstag im EuropaLeague-Spiel bei Roter Stern Belgrad (21.05 Uhr/Sky) seine Premiere.