Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Handballerinnen erhalten Lehrstunde
23:31 gegen Vize-Weltmeister Niederlande – Nun wartet Dänemark
LEIPZIG (SID) - „Zu wenig“, „gar nix“, „Totalausfall“: Bei den deutschen Handballerinnen dominierte nach der Lehrstunde gegen die Niederlande der Frust. Die Mannschaft von Bundestrainer Michael Biegler verpasste beim 23:31 (10:18) gegen den Vize-Weltmeister nicht nur den angepeilten Gruppensieg bei der Heim-WM deutlich, sondern landete vor dem Achtelfinale am Sonntag auch knallhart auf dem Boden der Tatsachen. „Das war gar nix“, sagte die in einer schwachen Mannschaft noch überzeugende Torhüterin Clara Woltering. Auch Alicia Stolle, mit sechs Toren der Lichtblick in der deutschen Offensive, legte den Finger tief in die Wunde: „Das war zu wenig in Abwehr und Angriff. Das müssen wir ganz schnell aufarbeiten.“Nadja Mansson sprach gar von einem „Totalausfall“.
Durch den schwachen Auftritt ist das WM-Ziel Halbfinale ernsthaft in Gefahr geraten, denn nun wartet im K.o.-Spiel an diesem Sonntag (20.30 Uhr) in Magdeburg in Dänemark ein dicker Brocken. Biegler hakte die Schlappe daher schnell ab und blickte lieber nach vorn: „Da geht die WM wieder von vorne los. Da zählt dieses Spiel nicht mehr, wenn man die richtigen Schlüsse daraus zieht und sich anders präsentiert.“
Im Duell mit dem WM- und EMZweiten waren die DHB-Frauen vor allem in der ersten Halbzeit überfordert. „Die erste Halbzeit war so weit weg von dem, was man bieten muss, da war das ganze Spiel weg“, kritisierte Biegler. Aber auch danach behielt die Niederlande stets die Kontrolle im Spiel und ließ die deutsche Mannschaft nie näher als auf sechs Tore herankommen. Nach dem herben Rückschlag müssen die BieglerLadies am WM-Ruhetag nun schnell die Köpfe freibekommen, damit die Heim-WM für sie nicht schon im Achtelfinale beendet ist.