Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
DFB verweigert Amateuren Geld
FRANKFURT (dpa) - Der DFB hat bei seinem außerordentlichen Bundestag in Frankfurt den bereits vor einem Jahr verabschiedeten Grundlagenvertrag mit der Profiligavereinigung DFL noch einmal bestätigt. Im Frühjahr waren geheime Zusatzvereinbarungen öffentlich geworden. Trotz aller Kritik an diesen Zusatzvereinbarungen stimmten die Delegierten des DFB dem Vertrag nun einstimmig zu.
Der Grundlagenvertrag regelt vor allem die jährlichen Geldflüsse zwischen DFB und DFL. So überträgt der DFB der DFL das Recht, den Spielbetrieb der Bundesliga zu organisieren. Als Gegenleistung erhält er dafür einen Pachtzins von drei Prozent der Marketingeinnahmen der 36 Vereine. Umgekehrt beteiligt der DFB die DFL an den Vermarktungserlösen der Nationalmannschaft.
Im Frühjahr kam jedoch heraus, dass diese beiden Geldflüsse gedeckelt werden. So erhält der DFB von der DFL nur maximal 26 Millionen Euro pro Jahr an TV- und Ticketeinnahmen – ganz egal, wie sehr diese Einnahmen steigen. Kritiker warfen dem Verband vor, zugunsten des Profifußballs auf Millionengelder zu verzichten. DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge sagte am Freitag jedoch: „Es gibt gute und überzeugende Gründe für diese Deckelung. Sie gibt beiden Seiten Planungssicherheit.“
Auch Ligapräsident Reinhard Rauball ging die Kritiker des Grundlagenvertrags – und der Zusatzvereinbarung – scharf an. „Der Vertrag ist wie jeder Vertrag ein Geben und Nehmen. Die Zahlungen der DFL tragen einen großen Teil zum Umsatz des DFB bei. Es ist nicht hinnehmbar, wenn von bestimmten Vertretern aus dem Amateurlager so getan wird, als habe die DFL den Amateurfußball ausgetrickst.“