Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Flo sitzt künftig auf der anderen Seite des Schreibtisches
Gunnar Flotow wechselt im neuen Jahr als Betriebsratssprecher zu ZF – Mehr als 20 Jahre lang bei der SZ
FRIEDRICHSHAFEN (mh) - Ade Schwäbische, hallo ZF: Mit Gunnar Flotow hat am Freitag einer der erfahrensten Redakteure die Schwäbische Zeitung Friedrichshafen verlassen, um zu Beginn des neuen Jahres als Pressesprecher des ZF-Betriebsrats anzufangen.
Mit Flotow verliert die SZ-Lokalredaktion einen echten Häfler, 1969 in Friedrichshafen geboren und in Ailingen aufgewachsen. Nach dem Abitur im Graf-Zeppelin-Gymnasium und der Bundeswehrzeit hat Flotow erfolgreich sein Studium abgebrochen, um sein Glück bei der Zeitung zu suchen: seit 1996 als freier Mitarbeiter, ab 1999 als Volontär, 2001 als Redakteur in Lindau, seit 2002 in Friedrichshafen.
Zunächst war Gunnar Flotow, der fußballerisch dem FC Bayern München anhängt und für die TSG Ailingen Tischtennis spielt, als Sportredakteur sowohl auf den Kickplätzen der Region als auch in den großen Volleyballarenen Europas unterwegs. Höhepunkt war dabei sicher die journalistische Begleitung des Champions-League-Siegs des VfB Friedrichshafen 2007 in Moskau.
2010 wechselte flo (so sein Kürzel) ins Stadtressort. Neben der Häfler Kommunalpolitik war er unter anderem für die Ortschaften Ailingen und Ettenkirch, die MTU, Polizeiund Gerichtsthemen zuständig. Sitzungen von Amts- und Landgericht haben es ihm besonders angetan, weil man dort – wie er selbst sagt – „Blicke in die Abgründe gleich nebenan“werfen konnte. Flotow kennt Hinz und Kunz im Hafen, steckt tief drin in seinen Themen, recherchiert stets sauber, aber durchaus hartnäckig – all das hat ihn nicht nur bei der MTU zu einem geachteten, aber manchmal auch gefürchteten Gesprächspartner gemacht. Mit dem verheirateten Vater eines zehnjährigen Sohns verliert die Redaktion einen der fundiertesten Kenner Friedrichshafens und einen exzellenten Journalisten obendrein.
Themen in den Vordergrund
Flotow wird das nicht gern lesen, sagt er doch selbst von sich: „Ich habe immer versucht, mich selbst nicht zu ernst zu nehmen, sondern unsere Themen in den Vordergrund zu rücken.“Was ihm gelungen ist und zusammen mit seiner freundlichen und hilfsbereiten Art dazu geführt hat, dass ihn die Schwäbische Zeitung nur sehr ungern ziehen lässt.
Neben Gerichtsthemen und „Oilinger“Schmonzetten hat sich Gunnar Flotow immer für Arbeitnehmerthemen in der Schwäbischen Zeitung eingesetzt. Das wird er bald in Vollzeit tun. Ab Januar 2018 wird der 48Jährige die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Gesamtbetriebsrats der ZF Friedrichshafen AG verantworten – und in der Funktion den ein oder anderen Kollegen aus der SZRedaktion sehr bald wieder treffen.