Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Cupsieger messen sich in Langenargen
Boxteam erwartet im 3. Bodensee-Cup Spitzenreiter LZ West aus Österreich
LANGENARGEN - Der erste Kampfabend des 3. Bodensee-Cups ist bereits über die Bühne gegangen, in Dornbirn behielt das österreichische LZ West über die BG Ostschweiz mit 11:7 die Oberhand. Im ersten Vergleich am Samstagabend ab 20 Uhr in der Festhalle in Langenargen zwischen den beiden bisherigen Cupsiegern können die Boxfans somit fast davon ausgehen, dass sich auch die dritte Auflage des länderübergreifenden Wettbewerbs zwischen dem rot-weiß-roten Leistungszentrum und dem vom Baden-Württembergischen Boxverbands (BVBW) verstärkten Boxteam Langenargen entscheiden wird.
Beim 11:7 der von Dornbirns Cheftrainer Toni Schrott betreuten Auswahl war die Schweiz Boxgemeinschaft zwar nicht chancenlos, jedoch wurde deutlich, dass die Eidgenossen – wenn sie nicht ihre erste Garde, von der zuletzt zwei Akteure ins Profilager wechselten, zur Verfügung haben – wohl auch kaum die dritte Auflage des von ihnen initiierten Wettbewerbs für sich entscheiden können. Zu stark ist das LZ West, das in Langenargen wieder von Faustkämpfern aus Wien sowie Hassan Salami aus Korneuburg sowie dem Innsbrucker Edin Avdic verstärkt wird sowie der verstärkten Langenargener Auswahl, die dank BVBWLandestrainer Jörg Schwiperich ebenfalls echte Hochkaräter in den Ring schickt.
Kampf des Abends dürfte das Mittelgewichtsduell zwischen dem insgesamt siebenfachen Meister Avdic und dem deutschen Nachwuchstitelträger Stephan Nikitin aus VillingenSchwenningen werden. Nikitin war zudem erster Ersatz in seiner Gewichtsklasse bei der Heim-WM der Deutschen in Hamburg. Ein Highlight verspricht auch das Aufeinandertreffen zwischen Langenargens Aushängeschild Kushtrim Mahmuti, der bei der DM in Lübeck vor einer Woche Weltergewichts-Fünfter wurde, und Vizemeister Mohammed Taher aus Wien werden.
Vizemeister Salami, der gegen die Schweiz den vom BC Lindenberg ausgeliehenen Collin Biesenberger in die Knie zwang, bekommt es ein weiteres Mal mit Nino Kolicic (BR Knielingen) zu tun, den er zwar schon einmal bezwingen konnte, der aber ein weiteres Duell mit dem Dornbirner Publikumsliebling nicht scheut. Ebenfalls wieder Bestandteil der sechs Wertungskämpfe ist Dornbirns Muchammad Deshen, der dreifache Nachwuchsmeister bekommt es mit dem deutschen Jugendmeister Mehmet Sor (Winnenden) zu tun. Toni Schrott traut seinem größten Talent den Vergleich mit einem Halbweltergewichtler zu, der bereits rund 80 Kämpfe in seinem Kampfpass stehen hat. Rudolph Hoffmann (Rottweil) trifft auf den Wiener Ahmed Simsek (Halbwelter) und Jugend-Kickbox-Weltmeister Rama Drilon (Vaihingen-Kleinglattbach) auf den Salzburger Leon Onica. In Rahmenkämpfen dürfen sich die Lokalmatadore Urim Vesely, Sascha Kiebler und Kushtrims Bruder Shpejtim beweisen.
Taktisches Verhalten verbessern
Gespannt sind die Langenargener Boxfans – wie auch das Boxteam selbst – wie Kushtrim Mahmuti das frühzeitige Aus bei der DM in Lübeck verkraftet hat. „Die Verwarnung aufgrund des Innenhandschlagens hat er sich selbst zuzuschreiben, das habe ich ihm wie auch seine anderen Trainer schon x-mal gesagt. Dank unseren neuen Trainingsräumen mit integriertem Ring können wir nun das taktische Verhalten im Ring besser trainieren. Und mit der neuen Spiegelwand können wir uns auf das Technische konzentrieren und das saubere Boxen Schritt für Schritt verfolgen“, so Thomas Schuler, der wie Landestrainer Witali Tarassow weiß: „Kushtrim ist ein Kämpfer, der seine Stärken nun einmal dort hat.“
Baden-Württembergs Boxverband durfte bei der 95. DM immerhin zwei Titelträger bejubeln. Wladislaw Baryshnik (KSC Backnang) im Halbweltergewicht sowie Xhek Paskali (MBC Ludwigsburg) im Finale des Halbschwergewichts gegen seinen Verbandskollegen Athanasios Kazakis (DABC Schwäbisch Gmünd). Zwei Gold- und eine Silbermedaille hievten den BVBW nach Berlin auf Platz zwei der Länderwertung. Allerdings waren neben dem Langenargener Mahmuti weitere acht Starter des BVBW bereits vor den Kämpfen um Edelmetall zum Zuschauen verdammt.