Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Es gibt keine Straße
Mediationsverfahren Kluftern rät, nicht zu bauen
KLUFTERN - Die Überraschung ist groß, das Entsetzen wie auch die Freude über die Entscheidung ebenfalls. In Kluftern wird es weder eine bahnparallele Trasse noch sonst eine Umfahrung geben, wie sie ursprünglich als Zubringerstraße zwischen der Südumfahrung Markdorf und der B 31-neu geplant war.
Eine Straße, gleich woher sie führt, wäre nicht genehmigungsfähig, weil zu viel Natur beim Bau zerstört werde und die Nachteile für die Anlieger und Nachbarn zu hoch wären – dieses Ergebnis führt das Regionalforum, in dem das Mediationsverfahren diskutiert worden war, zu der Empfehlung an den Kreistag und den Friedrichshafener Gemeinderat, die Straße eben nicht zu bauen. Statt dessen wird empfohlen, in den Ortsdurchfahrten verkehrsbehindernde Maßnahmen zu errichten, den öffentlichen Personennahverkehr zu stärken und vor allem die Umfahrung Hagnaus auf der B 31 zwischen Immenstaad und Meersburg voranzutreiben.
Genau da aber setzt die Kritik der Gegner der Empfehlung, nicht zu bauen, ein. Die Klufterner Alternative, eine Bürgerinitiative, die selbst Mitglied im Regionalforum war, fordert auf, die Straße doch zu bauen, da eine Hagnau-Lösung in weiter Ferne in Sicht sei. Bis dahin werde der Verkehr Kluftern überschwemmen.
Letztlich stimmt die CDU im Kreistag dem Mediationsergebnis nur unter der Voraussetzung zu, dass in einigen Jahren die Lage neu überdacht werden soll.