Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Kinder erzählen von der Geburt Jesu
Maria und Josef finden ihre Herberge in der evangelischen Kirche Oberteuringen
OBERTEURINGEN - Wie bereits seit vielen Jahren haben Kinder an Heiligabend in der vollbesetzten evangelischen Oberteuringer Kirche ein Krippenspiel aufgeführt. Im Mittelpunkt der Geschichte aus dem Lukas-Evangelium stand die beschwerliche Reise von Maria und Josef nach Bethlehem und die Geburt ihres Kindes Jesus.
„Wir wollen, dass die Menschen die Geschichte mit nach Hause nehmen“, so die Idee von Pfarrer Rainer Baumann. Aus der Tatsache heraus, dass die Kirchengemeinde aber nur über einen relativ kleinen Kirchenraum verfüge, habe man sich entschieden, „mit einfachen Mitteln“den Gottesdienstbesuchern die Weihnachtsgeschichte nahezubringen, sagte der Pfarrer.
Kein Bühnenbild
Mit einfachen Mitteln hieß, es gab kein großes Bühnenbild mit Stall und Krippe. Für die 21 Kinder waren aber Kostüme vorhanden, die schon seit „eh und je“in der Kirche aufbewahrt werden und bei der Generalprobe am Freitagabend an die kleinen Darsteller verteilt worden waren. „Da kommt immer wieder mal ein Hut, eine Jacke oder ein Engelskostüm dazu, die Eltern von zu Hause mitbringen“, erzählte Pfarrer Baumann.
Am Sonntagabend war es dann endlich so weit: In der voll besetzten Kirche drehten die Kinder noch einmal die Zeit um 2017 Jahre zurück, in die Zeit, in der das Gebot von Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt sich schätzen ließe und in die Zeit, als Quirinius Landpfleger in Syrien war. Während die Geschichte aus dem Lukas-Evangelium vorgelesen wurde, spielten die Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren die Szenen im Kirchenraum vor dem Altar nach.
„Friede auf Erden“
So durften die Kirchenbesucher – darunter natürlich auch die stolzen Eltern, Omas und Opas der Darsteller – miterleben, wie sich Josef aus Galiläa zusammen mit seiner schwangeren Maria auf den Weg zur Stadt David machten und nach etlichen vergeblichen Versuchen, ein Zimmer zu finden, endlich einen Stall in Bethlehem als Bleibe gefunden hatten.
„Ist mit der Geburt von Jesus Christus und der Verkündung durch die Hirten die Geschichte schon zu Ende?“, wurde am Ende der Geschichte gefragt. „Nein, das ist nur der Anfang, denn bis heute hören wir was Gott mit der Geburt des Heilands will, nämlich Friede auf Erden“, so die Antwort.
Mit dem sehnlichsten Wunsch, dass es wirklich so wäre, verließen die Kirchenbesucher den „Stall von Bethlehem“, um zu Hause unter ihrem eigenen Weihnachtsbaum und den dortigen Krippenfiguren ihren Heiligabend im Kreise der Familien zu feiern.