Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Bauern fürchten Afrikanische Schweinepest
MÜNCHEN (AFP) - In der Landwirtschaft wächst die Angst vor einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland.
„Die Seuche kommt näher“, sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, der „Süddeutschen Zeitung“.
Die Tierseuche breitet sich seit einigen Jahren über Russland und das Baltikum in Richtung Westeuropa aus. Für Menschen ist sie aber nicht ansteckend.
Die Folgen eines Ausbruchs wären immens, warnte Krüsken: Breite sich der Erreger in Deutschland aus, drohe ein „wirtschaftlich katastrophales Szenario“. Die möglichen Schäden für die deutsche Landwirtschaft liegen laut Krüsken „bei zwei bis drei Milliarden Euro pro Jahr“. Der Verband befürchtet gar eine neue Existenzkrise für viele Unternehmen. „Käme nach der gerade bewältigten Krise nun eine neue, müsste sicher eine große Zahl von Betrieben aufgeben.“
Nach den jüngsten Infektionsfällen in Zlin südlich von Prag in Tschechien und der Region Warschau in Polen spricht auch das Bundeslandwirtschaftsministerium von einem „hohen Infektionsdruck“. Der Bauernverband fordert deshalb einen strengeren Kampf gegen die Seuche. Vor allem müsse der Wildschweinbestand durch intensivere Jagd reduziert werden. So sollten Jäger mit Prämien motiviert werden, mehr Wildschweine zu schießen. Wildschweine gelten als wichtiger Übertragungsweg.